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| Evangelisches Krankenhaus Hattingen als AltersTraumaZentrum ausgezeichnet

Bessere Versorgung bei Knochenbrüchen im Alter

„Mit einem Sturz fing alles an…“ so beginnen viele Leidensgeschichten, weiß Dr. Olaf Hagen, Chefarzt Klinik für Medizinischen Geriatrie der Augusta Kliniken Bochum Hattingen. Jedes Jahr erfahren bundesweit über 700.000 vornehmlich ältere Menschen die Diagnose Oberschenkelhalsbruch. Mit häufig weitreichenden Folgen: Denn ist die persönliche Mobilität einmal dahin, ist deren Wiederherstellung gerade bei Patienten jenseits der 70 mit tendenziell verringerter Knochendichte (Stichwort: Osteoporose) kein Selbstläufer. Damit aus einem Sturz kein Pflegefall wird, hat man am Evangelischen Krankenhaus mit vereinten Kräften das AltersTraumaZentrum (ATZ) Hattingen gegründet, dessen Versorgungsangebot nun offiziell ausgezeichnet wurde. „Wir freuen uns über die Auszeichnung, aber noch mehr, wenn wir unsere Patienten wieder auf die Beine bringen“ betont Dr. Hagen.

Damit dies gelingt, greifen im neuen Zentrum verschiedene Bereiche ineinander. Ausgehend von der individuellen Konstitution und bestehenden Vorerkrankungen (Stichwort: Multimorbidität) erhält jeder Patient eine maßgeschneiderte Therapie. Diese beginnt in der Regel durch die unfallchirurgische Versorgung der initialen Fraktur. „Die Patienten kommen als Notfall samt Schmerzen und Ängsten, wie es nun weitergeht“, berichtet Dr. Andre Sander, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie. „Wir machen uns zunächst ein Gesamtbild. Neben der Röntgen- und ggf. CT-Aufnahme gehören dazu auch der Medikationsplan und die Kontaktierung der Angehörigen.“ Sind alle Voraussetzung erfüllt und die Narkose bestimmt, geht es anschließend in den OP. Mit rund XX Eingriffen pro Jahr ist man im EvK Hattingen auf die Behandlung von Gelenkfrakturen spezialisiert.
In den ersten Tagen nach der OP werden die Patienten chirurgisch betreut, um eine optimale Wundheilung zu gewährleisten. Gleichzeitig starten erste therapeutische Maßnahmen. Ergänzend zur Physiotherapie werden bei Bedarf auch Logopäden, Ernährungsberater sowie Ergo- und Psychotherapeuten hinzugezogen. Zudem kümmert sich der Sozialdienst bereits darum, wie es für den Patienten nach dem Aufenthalt weitergeht. Besprochen wird dies alles in einer wöchentlichen ATZ-Konferenz, bei der der Zustand und der persönliche Therapieplan im Mittelpunkt stehen. Darüber hinaus findet zweimal in der Woche eine ATZ-Visite statt, bei der sich Orthopäden und Altersmediziner gemeinsam die Fortschritte der Patienten anschauen und weitere Maßnahmen beschließen.

Wie es nach dem Krankenhausaufenthalt weitergeht, hängt von dem individuellen Gesundheitszustand ab. „Viele Patienten können nach der knapp dreiwöchigen Komplexbehandlung direkt zurück in die eigenen vier Wände“, so Petra Giannis, Koordinatorin des AltersTraumaZentrums. Falls der Körper mehr Zeit braucht, bestehen mit dem hauseigenen ambulanten Pflegedienst Augusta Ambulante Dienste sowie der angeschlossenen Augusta Tagespflegeeinrichtung weitere Versorgungsmöglichkeiten.

Foto: ATZ-Team (v.l.n.r.): Carina Gerber (Pflege), Dr. Ralf Claas (Anästhesie), Dr. Olaf Hagen (Medizinische Geriatrie), Saskia Kronsfoth (Physiotherapie), Marc Michaely (ZNA), Petra Giannis (Koordination), Irina Bernhard-Berg (Pflege), Meike Svenja Reimus (Medizinische Geriatrie), Dr. Nico Werner (Orthopädie und Unfallchirurgie), Burak Öztürk (Physiotherapie) und Dr. Andre Sander (Orthopädie und Unfallchirurgie)

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