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Schilddrüsenüberfunktion

Grundlagen

Die Schilddrüse produziert das Schilddrüsenhormon, das eine wichtige Funktion in der Regulation der Stoffwechselaktivität des Körpers hat. Schilddrüsenerkrankungen sind sehr häufig; jeder 6. Mensch in Deutschland hat einen krankhaften Befund der Schilddrüse. In den meisten Fällen ist die Schilddrüse vergrößert und es finden sich Knoten in der Schilddrüse (Knotenstruma). Meistens ist die Hormonproduktion der Schilddrüse dabei nicht gestört.

Seltene Erkrankungen der Schilddrüse sind:

  • Knotenstruma mit Überfunktion (Hyperthyreose)
  • Knotenstruma mit Verdacht auf einen Schilddrüsenkrebs
  • Morbus Basedow (Überfunktion der Schilddrüse, in etwa 30 % mit einer Augenerkrankung vergesellschaftet)
  • Bösartige Schilddrüsenerkrankungen (Schilddrüsenkrebs)

Beschwerden

Bei einer Vergrößerung der Schilddrüse kommt es typischerweise zu lokalen Beschwerden am Hals: Die häufigsten sind Schluckstörungen, Kloßgefühl im Hals, Asymmetrie des Halses und bei sehr großen Schilddrüsen Luftnot.

Bei einer Überfunktion der Schilddrüse kommt es typischerweise zu einer erhöhten Herzfrequenz und Herzrasen, zu vermehrtem Schwitzen, zum Gewichtsverlust, zum Haarausfall und zu neu aufgetretener Nervosität.

Untersuchungen

Wenn ihre Vorgeschichte oder ihre klinische Untersuchung den Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung nahelegen, sollten prinzipiell zwei Untersuchungen erfolgen:

  • Die Bestimmung der Schilddrüsenhormone im Blut
  • Eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse

Mit diesen beiden einfachen und ungefährlichen Untersuchungen kann der überwiegende Teil der Schilddrüsenerkrankungen hinreichend abgeklärt werden. Im Falle einer Schilddrüsenüberfunktion muss zusätzlich eine Schilddrüsenszintigraphie in einer nuklearmedizinischen Praxis durchgeführt werden.

Besteht in einer Knotenstruma der Verdacht auf eine bösartige Schilddrüsenerkrankung, kann eine ultraschallgesteuerte Feinnadelpunktion zur Entnahme von Schilddrüsengewebe erfolgen. Diese Untersuchung sollte durch einen erfahrenen Arzt in dieser Technik, meist einen Endokrinologen, durchgeführt werden.

Ablauf der Operation

Die Indikation zur operativen Therapie von Schilddrüsenerkrankungen wird immer gemeinsam von uns und dem behandelnden niedergelassenen Kollegen gestellt.

Die Indikationen sind:

  • Lokale Probleme bei der Knotenstruma (siehe oben)
  • Eine deutlich vergrößerte Schilddrüse auch ohne lokale Beschwerden.
  • Eine Überfunktion der Schilddrüse bei Versagen der konservativen Therapieoptionen (siehe unten)
  • Der Verdacht oder Nachweis einer bösartigen Schilddrüsenerkrankung.

Die Operationsstrategie unterscheidet sich bei den unterschiedlichen Erkrankungen wie folgt:

  • Knotenstruma
    Hier müssen alle Knoten in der Schilddrüse entfernt werden. Da die Indikation meist nur bei ausgiebiger knotiger Durchsetzung der Schilddrüse gestellt wird, wird in den meisten Fällen mindestens eine Schilddrüsenseite vollständig entfernt. Die vollständige Entfernung der gesamten Schilddrüse ist hier mittlerweile ein Regeleingriff.
  • Morbus Basedow
    Bei dieser Erkrankung sind sämtliche Zellen der Schilddrüse gleichmäßig erkrankt. Daher ist auch bei dieser Erkrankung die sinnvollste Therapie die voll ständige Entfernung des Schilddrüsengewebes.
  • Bösartige Erkrankung der Schilddrüse
    Neben der Entfernung der gesamten Schilddrüse sollten hier zusätzlich die umgebenden Lymphknoten vollständig entfernt werden.

Während der Operation müssen zwei Strukturen, die der Schilddrüse unmittelbar benachbart sind, unbedingt geschont werden:

Zum einen die Stimmbandnerven (Nervus recurrens), die unmittelbar hinter der Schilddrüse liegen und die für die Stimmbildung verantwortlich sind. Entscheidend für die Schonung des Nervens ist die frühe Darstellung und die Sichtschonung durch einen erfahrenen endokrinen Chirurgen. Die Häufigkeit an vorübergehenden Irritationen des Stimmbandnerven liegt in erfahrenen Kliniken bei unter 4 %. Die Rate an dauerhaften Stimmbandnervenlähmungen liegt unter 0,5 %.

Darüber hinaus müssen die Nebenschilddrüsen, die unmittelbar hinter der Schilddrüse liegen, bei der Operation geschont werden. Sind diese Nebenschilddrüsen nach der Operation minderdurchblutet, kann es zu Störungen des Kalziumstoffwechsels im Blut kommen. Der Patient bemerkt dies durch ein Kribbeln, insbesondere an den Händen, gegebenenfalls im Mundbereich und an den Füßen. Ein solcher, fast immer vorübergehender Kalziummangel kann durch die Gabe von Kalziumbrause-Tabletten gut behandelt werden.

Alternative / ergänzende Behandlung

Kleine Knotenstrumen, die keine subjektiven Beschwerden machen und ohne Verdacht auf Bösartigkeit können durch eine jährliche Ultraschall- und Laborkontrolle verlaufsbeobachtet werden.

Sollte sich in einer Knotenstruma ein stoffwechselaktiver Knoten finden und sonst keine Operationsindikation bestehen, so kann dieser stoffwechselaktive Knoten sehr gut mit der sogenannten Radio-Jodtherapie behandelt werden. Bei dieser Therapie wird dem Körper radioaktiv markiertes Jod injiziert. Dies reichert sich dann sehr spezifisch im Schilddrüsengewebe an und zerstört diesen stoffwechselaktiven Knoten.

Der Morbus Basedow ist eine Autoimmunerkrankung, die primär immer 18 Monate konservativ mit Medikamenten behandelt wird. Der Grund dafür ist, dass in etwa 50 % der Fälle eine spontane Ausheilung der Erkrankung in dieser Phase eintritt. Nur bei Patienten, die nach 18-monatiger konservativer Therapie ein Rezidiv ihrer Schilddrüsenüberfunktion haben, muss die Schilddrüse abladiert werden. Hier kommen zwei Alternativen in Betracht: bei großer Schilddrüse und bei Augenbeteiligung sollte eine Schilddrüsenoperation erfolgen. Alternativ können auch Patienten mit einem Morbus Basedow sehr gut mittels Radio-Jodtherapie behandelt werden.

Bei einem Teil der bösartigen Schilddrüsenerkrankungen ist nach der Operation eine zusätzliche Radio-Jodtherapie notwendig. Diese erfolgt in der Regel 6 Wochen nach der Operation. Nach dieser kombinierten Therapie des Schilddrüsenkrebses ist die Prognose der Patienten mit Schilddrüsenkrebs hervorragend. Fast alle Menschen können dauerhaft geheilt werden.

Nach der Operation

Nach einer Operation der Schilddrüse treten kurzfristig Wundschmerzen auf, die wir prophylaktisch behandeln. Sie können am Abend der Operation wieder trinken und essen. Wir verwenden Hautfäden, die sich auflösen, somit muss nach Schilddrüsenoperationen kein Fadenmaterial am Hals entfernt werden. Am 2. Tag wird das Wundpflaster entfernt und Sie können wieder duschen. Vor der Entlassung werden Sie nochmals von einem HNO-Arzt untersucht, der die Funktionstüchtigkeit der Stimmbänder überprüft. Nach Abklingen der Schmerzen im Wundbereich können Sie sich wieder uneingeschränkt belasten. Die Einschränkung dauert in der Regel eine Woche bis 10 Tage. Nach dieser Zeit sind Sie auch wieder arbeitsfähig.

Eine ausreichende Menge von Schilddrüsenhormonen ist für den menschlichen Organismus wichtig. Bei der ganz überwiegenden Anzahl der von uns durchgeführten Schilddrüsenoperationen verbleibt so wenig Schilddrüsengewebe im Körper, dass dauerhaft Schilddrüsenhormon ersetzt werden muss. Einmal am Tag müssen Sie daher die angegebene Menge an Schilddrüsenhormon einnehmen. 4 bis 6 Wochen nach der Operation wird durch den Hausarzt die Stoffwechsellage der Schilddrüse durch eine Blutentnahme überprüft. Dann muss gegebenenfalls die Dosis des Schilddrüsenhormons angepasst werden. Eine darüber hinaus gehende regelmäßige Kontrolle der Schilddrüsenhormone sollte einmal im Jahr erfolgen.

Unter der Voraussetzung, dass Sie Ihr Schilddrüsenhormon regelmäßig einnehmen, haben Sie mit keiner Einschränkung nach der Entfernung der Schilddrüse zu rechnen und Sie können genauso weiterleben wie vor der Operation.

Nach Operationen von Schilddrüsenkrebs erfolgt wie bei allen bösartigen Erkrankungen eine regelmäßige Tumornachsorge. Sie erhalten von uns hierzu einen Nachsorgepass. Zunächst wird halbjährlich eine Ultraschalluntersuchung des Halses und eine Laboruntersuchung notwendig. Nach zwei Jahren reichen jährliche Nachuntersuchungen aus. Nach fünf Jahren ist die Tumornachsorge abgeschlossen.

Organisatorischer Ablauf einer Schilddrüsenoperation

Wenn Sie sich über eine Schilddrüsenoperation in unserer Klinik informieren möchten, rufen Sie uns einfach an (0234 517 2501) oder schreiben Sie eine E-Mail. Sie erhalten dann umgehend einen ersten Beratungstermin.

Alle Patienten, die sich geplant bei uns vorstellen, werden zunächst in der Chirurgischen Sprechstunde gesehen und dann im ZAM vorbereitet. Somit können wir gewährleisten, dass Ihr stationärer Aufenthalt so angenehm und effektiv wie möglich abläuft.

Folgende Unterlagen sollten sie zur stationären Aufnahme bzw. zu ihrem Termin im Zentralen-Aufnahme-Management mitbringen:

  • Eine Einweisung zur stationären Behandlung von ihrem behandelnden niedergelassenen Kollegen
  • Ergebnisse bereits durchgeführter Untersuchungen (falls vorhanden)
  • Auflistung der von Ihnen eingenommenen Medikamente
  • Den Untersuchungsbefund eines HNO-Arztes, der die Funktion der Stimmbänder dokumentiert
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