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Stuhlinkontinenz

Grundlagen

Die Unfähigkeit, willentlich Darmgase, flüssigen oder geformten Stuhl voneinander zu unterscheiden, zu halten oder unter Kontrolle willkürlich abzusetzen, bezeichnet man als Stuhlinkontinenz.

Es gibt eine große Anzahl von Ursachen für die Entwicklung einer Stuhlinkontinenz. Die Fähigkeit, den Stuhl zu halten und bei Bedarf kontrolliert zu entleeren ist multifaktoriell und sehr komplex:

  • gesundes Schließmuskelsystem
  • gesunder Beckenboden
  • gesundes Nervensystem
  • gesunder Mastdarm und Dickdarm

Tritt in einem oder mehreren dieser Systeme eine Störung auf, kann dies zur Inkontinenz führen. Diese Störungen können wiederum vielfältiger Natur sein:

  • Medikamente
  • Zuckererkrankung (Diabetes mellitus)
  • Vorausgegangener Schlaganfall
  • Multiple Sklerose
  • Vorausgegangene Operationen im Afterbereich, Dammbereich, am Enddarm oder an der Prostata
  • Vorausgegangene Bestrahlungen im Beckenbereich
  • Geschwulst
  • Entzündungen im Enddarm-/Afterbereich
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (z. B. M. Crohn, Colitis ulcerosa)
  • Hämorrhoiden
  • Mastdarmvorfall
  • Schließmuskelverletzungen (v. a. nach Entbindung)
  • Beschwerden

Es werden drei Schweregrade der Stuhlinkontinenz unterschieden

  1. unwillkürlicher Abgang von Luft oder Schleim
  2. Unfähigkeit, flüssigen Stuhl willentlich zu halten
  3. Unfähigkeit, festen Stuhl willentlich zu halten

Die Auswirkungen der Stuhlinkontinenz können das gesellschaftliche und berufliche Leben erheblich einschränken und zu einer schlechten Lebensqualität führen, je nach Ausprägung und persönlichem Empfinden. Problematisch dabei ist, dass viele Patienten Hemmungen haben, sich einer ärztlichen Behandlung zu unterziehen, da ihnen ihr Problem ausgesprochen peinlich ist. Dabei ist dieses Problem häufig (ca. 20% der Erwachsenen!) und keineswegs betrifft es nur alte Menschen. Es ist besonders bedauerlich, wenn Menschen mit diesem Leiden oft jahrelang nicht behandelt werden, da es gute Behandlungsmöglichkeiten gibt. Grundlage hierfür ist jedoch ein ausführliches Gespräch über die Beschwerdesymptomatik (Anamnese), eine sorgfältige körperliche und auch apparative Untersuchung.

Untersuchungen

Weisen die von Ihnen geäußerten Beschwerden auf eine Stuhlinkontinenz hin, sollten folgende Untersuchungen durchgeführt werden:

  • Sorgfältige körperliche Untersuchung und gründlich Erhebung Ihrer Krankheitsgeschichte
  • Spiegelung des Analkanals (Proktoskopie) und des Enddarmes (Rektoskopie)
  • Dickdarmspiegelung (Koloskopie)

Die Spiegelung des Analkanals, des Enddarms und des gesamten Dickdarms gehören dabei zu den grundlegenden gerätetechnischen Untersuchungsverfahren bei Stuhlinkontinenz. Eine Vorbereitung ist vor einer Proktoskopie nicht notwendig. Vor einer Spiegelung des Mastdarmes muss ein Klistier (kurz vor der Untersuchung) gegeben werden. Vor einer Spiegelung des gesamten Darmes muss eine Reinigung des gesamten Dick- und Enddarmes am Vortag der Untersuchung durch Trinken von Spülflüssigkeit erfolgen.

  • Ultraschalluntersuchung des Schließmuskels (Endosonographie)

Diese Untersuchung ist schmerzlos, nicht belastend und bedarf keiner speziellen Vorbereitung.

Mit diesen Untersuchungen können in den meisten Fällen die Ursachen der Stuhlinkontinenz gefunden werden, manchmal allerdings bleibt die Ursache auch unklar.

Wichtig ist dabei zu betonen, dass die Durchführung der Untersuchungen in mehreren Schritten erfolgt. Ob und wann welche Untersuchung durchgeführt werden sollte, muss nach und nach entschieden werden. Sollten zudem gynäkologische oder urologische Probleme bestehen, werden die Krankheitsfälle interdisziplinär mit den Kolleginnen und Kollegen unserer gynäkologischen und urologischen Klinik in unserer wöchentlichen Beckenbodenkonferenz besprochen. Sowohl Patient als auch Arzt brauchen manchmal Geduld zum Herausfiltern der Ursache und des besten Behandlungskonzeptes bei der Stuhlinkontinenz.

Ablauf der Operation

Findet sich eine für die Stuhlinkontinenz verantwortliche Ursache, die mittels einer Operation mit großer Wahrscheinlichkeit beseitigt werden kann, sollte diese auch durchgeführt werden.

Dabei kommt eine ganze Reihe von Möglichkeiten zum Tragen:

  • Reparatur von Schäden des Schließmuskels, v. a. bei Schließmuskelschäden nach Dammschnitt
  • Raffung /Entfernung von Mastdarmanteilen bei einem Mastdarmvorfall (minimal invasiv durch die Bauchhöhle (anteriore Rektopexie) oder nur durch den Analkanal (STARR Operation, Operation nach Altemeyer)
  • Hämorrhoidenoperation
  • Entfernung von Dickdarmanteilen durch Bauchspiegelung (Laparoskopie)
  • Sakrale Nervenstimulation (Nervenschrittmacher für den Schließmuskel): elektrische Impulse regen Nerven an, die zu der Beckenbodenmuskulatur und zu den Schließmuskeln laufen.
  • Einsetzen eines künstlichen Schließmuskels (Artificial bowel sphincter)
  • Ob und welche operative Methode bei Ihnen durchgeführt werden muss, ergibt sich im Verlauf der Diagnosefindung und ausführlichen Besprechung mit Ihnen und Ihren gegebenenfalls weiteren betreuenden Ärzten. Zusammenfassend soll hier noch einmal festgehalten werden, dass wir fast 90% der Patienten mit der adäquaten Operationsmethode helfen können.

Alternative / ergänzende Behandlungsformen

Initial wird fast immer ein konservativer Behandlungsversuch gerechtfertigt sein.

  • Eindicken des Stuhles
    Hier spielen Maßnahmen in der Ernährungsumstellung eine wesentliche Rolle. Ziel ist es, den Stuhlgang einzudicken und dadurch den ungewollten Abgang von flüssigem Stuhl und Gasen zu vermeiden, bzw. zu verringern. Wesentlich dabei ist unter anderem die Nahrungszufuhr in Form von ballaststoffarmer, faserreichen Kost und von Quellmitteln.
  • Änderung / Ergänzung vorbestehender Medikamente
    Dies erfolgt in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Internisten, Neurologen, ggfls. auch Gynäkologen und Urologen.
  • Beckenbodentraining
    Ziel ist die Verbesserung des muskulären Verschlusssystems durch gezielte Gymnastik.
  • Biofeedback-Training
    Ziel des sogenannten Biofeedback-Trainings ist es, durch apparative Rückkoppelung zu erlernen, den Schließmuskel gezielt und richtig anzuwenden. Dies erfolgt mittels einer technischen Vorrichtung, in die sie sorgfältig eingewiesen werden und die einfach zu Hause anzuwenden ist.

Nach der Operation

Wir versuchen alle Eingriffe so schonend wie möglich durchzuführen. Daher ist die Erholungsphase nach den o.g. Eingriffen erfreulich kurz. In der Regel können Sie nach wenigen Tagen die Klinik wieder verlassen. Essen und Trinken können Sie bereits am Abend der Operation. Auf eine gute Schmerztherapie wird selbstverständlich durchgehend geachtet. Nach allen o.g. Eingriffen können Sie Ihren Darm in den ersten Tagen nach der Operation problemlos entleeren.

Vor der Entlassung findet ein ausführliches Abschlussgespräch statt. Sollten weitere ergänzende Maßnahmen notwendig sein, wird das mit Ihnen und Ihrem Hausarzt geplant und in die Wege geleitet.

Wir freuen uns, wenn wir alle Patienten, die wir wegen einer Stuhlinkontinenz operiert haben, nach drei Monaten und nach einem Jahr in unserer proktologischen Sprechstunde nochmals zur Kontrolle sehen dürfen.

Organisatorischer Ablauf

Möchten Sie sich über eine Inkontinenz Therapie in unserer Klinik informieren? Dann rufen Sie uns bitte an (Tel 0234 517 2501) oder schreiben Sie eine E-Mail und Sie erhalten umgehend einen Termin.

Alle Patienten, die sich geplant bei uns vorstellen, werden zunächst in der koloproktologischen Sprechstunde gesehen und dann im ZAM vorbereitet. Somit können wir gewährleisten, dass Ihr stationärer Aufenthalt so angenehm und effektiv wie möglich abläuft.

Ein großer Teil der notwendigen Untersuchungen findet in unserer koloproktologischen Sprechstunde vor der stationären Aufnahme statt. Zwei Mitglieder des koloproktologischen Ärzteteams sind Kolleginnen und daher können wir Ihnen bei entsprechendem Wunsch eine koloproktologische Sprechstunde von Frauen für Frauen anbieten.

Folgende Unterlagen sollten sie zur stationären Aufnahme bzw. zu ihrem Termin im Zentralen-Aufnahme-Management mitbringen:

  • Eine Einweisung zur stationären Behandlung von ihrem behandelnden niedergelassenen Kollegen
  • Ergebnisse bereits durchgeführter Untersuchungen (falls vorhanden)
  • Auflistung der von Ihnen eingenommenen Medikamente
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