Modernste Technik im Hybrid-OP
Ein hybrider Operationssaal ist mit radiologischer Technik ausgestattet, die direkt während der Operation genutzt werden kann. Als dritte Klinik in Deutschland haben die Augusta Kliniken am Standort Bochum-Mitte das dafür modernste System in Betrieb genommen, welches dem Gefäßspezialisten ermöglicht, flexibel zwischen offener Operation, der Nutzung der Röntgenanlage sowie interventionellen Techniken (z. B. dem Einsatz von Kathetern) zu wechseln.
Das gesamte System kann dabei über einen Touchscreen-Monitor gesteuert werden. Es ermöglicht die Kombination verschiedener Eingriffe in einer Operation sowie eine exaktere und sicherere Durchführung. Durch die hochauflösende Bildtechnik werden die Gefäßstrukturen detailgenau dargestellt.
Modernste Software ermöglicht die Navigation durch den Gefäßbaum während des Eingriffs, ohne dass zusätzlich Kontrastmittel verabreicht werden muss. Auch die Strahlenbelastung ist für Patienten und Mitarbeiter geringer und die Operationen können in der Regel schneller durchgeführt werden.
Das moderne Röntgensystem ist fest im Operationssaal verbaut, kann aber über Deckenschienen flexibel bewegt werden. Zudem führen die enormen Freiheitsgrade in allen Ebenen, besonders die Rotationswinkel von 305°, zu einer bestmöglichen räumlichen Auflösung.
Das gesamte therapeutische Team aus Gefäßchirurgen, Anästhesisten und Pflegekräften wurde bei der Planung des Saals mit einbezogen. Für alle Standardeingriffe wurden optimale Positionen der Geräte festgelegt, um ein reibungsloses Arbeiten aller Beteiligten zu ermöglichen.
Intelligente Software: Navigation durch die individuelle "Gefäßkarte"
Mit Hilfe der intelligenten Software können die Information aus den Schnittbildern (CT oder MR-Angio) als Gefäßbaum rekonstruiert und mit den Live-Röntgenbildern zusammengefügt werden. Der Gefäßbaum wird bei Beginn des Eingriffs am OP-Tisch auf den Körper des Patienten angepasst, indem Röntgenbilder aus verschiedensten Perspektiven erzeugt werden.
Beide Bilddarstellungen werden fusioniert, sodass eine individuelle "Gefäß-Navigationskarte" entsteht. Der Operateur weiß daher zu jeder Zeit, in welcher Gefäßabzweigung er sich gerade befindet und kann auch komplexe Eingriffe interventionell, d.h. durch einen Katheder durch die Gefäße, durchführen. Eine offene Operation ist dann nicht notwendig.