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Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin

Leistungsspektrum im Überblick

Die radiologische Klinik arbeitet voll digitalisiert mit einem modernen Radiologie-Informations-System (RIS) sowie einem modernen Bild-Archivierungs-Kommunikationssystem (PACS). Dafür stehen 15 komplexe „Befundungsworkstationen“ mit integrierter Spracherkennung zur Verfügung. Die Bildverteilung zu allen Standorten in der Klinik erfolgt „Intranet-basiert“. Dadurch wird gewährleistet, dass alle digitalen Bildinformationen und Befunde bereits unmittelbar nach deren Erstellung den Ärzten der gesamten Klinik zur Einsicht zur Verfügung stehen.

Auf eine enge interdisziplinäre und kollegiale Zusammenarbeit sowohl mit den klinischen als auch mit den niedergelassenen Partnern legen wir besonderen Wert. Mehrfach täglich finden im sog. „Röntgenkabinett“ radiologisch-klinische Bild- und Befund-Demonstrationen und mehrfach wöchentlich finden interdisziplinäre Konferenzen statt, so dass den klinischen Partnern zeitnahe (d.h. am Tage der Untersuchung ihrer Patienten) die für weitere diagnostische und therapeutische Abläufe ihrer Patienten notwendigen Informationen zur Verfügung stehen.

Die in der radiologischen Klinik erstellten Bilder und Befunde können in einem bereits weit ausgespannten Netz an die meisten Krankenhäuser und großen Praxen in NRW und darüber hinaus teleradiologisch versendet werden und Sie als Patient können zusätzlich ihre Bilder in Form einer CD jederzeit ausgehändigt bekommen können, welche auch außerhalb der Klinik problemlos auf einem PC angesehen werden können.

Das Institut verfügt über ein 64-Zeilen-Spiral-CT, welches für alle Körperbereiche zur Diagnostik eingesetzt wird. Ein 16-Zeilen-Spiral-CT kommt täglich bei CT-gesteuerten bzw. bei CT- mit gleichzeitig durchleuchtungsgesteuerten (C-Bogen am CT) diagnostischen und therapeutischen Punktionen oder Drainagen zum Einsatz. Die Computertomographie basiert allgemein auf dem Prinzip einer um den Patienten kreisenden Röntgenröhre, während sich der Untersuchungstisch langsam weiterbewegt. Von Detektoren auf der Gegenseite werden die vom Gewebe des Patienten mehr oder weniger abgeschwächten Röntgenstrahlen als Volumendatensatz erfasst und an einen Computer zur weiteren Bearbeitung weitergeleitet. Moderne Geräte mit mehreren Detektorenreihen können gleichzeitig mehrere Schichten erfassen, was den Ablauf der Untersuchung erheblich beschleunigt. Die Patienten profitieren hiervon durch kürzere Untersuchungszeiten, aber auch von der Möglichkeit einer genaueren Diagnostik von bewegten Körperteilen (z.B. das schlagende Herzen).Der gewonnene Volumendatensatz lässt sich mittels herkömmlicher transversaler Schnittbilder visualisieren oder in jeder beliebigen Ebene bzw. als 3D-Abbildung rekonstruieren. Einige Untersuchungen setzen die Gabe von oral einzunehmenden und/oder rektal über ein Darmrohr applizierten und/oder intravenös zu injizierenden Kontrastmittelgaben voraus. Das intravenöse Kontrastmittel wird über einen venösen Zugang während der Untersuchung appliziert und dient zur Darstellung von Blutgefäßen und zur besseren Kontrastierung von Weichteilstrukturen und damit zur besseren Erkennbarkeit von Gewebe-Veränderungen.

Was ist vor der Untersuchung mit intravenöser Kontrastmittelgabe zu beachten?

Liegt eine normale Nierenfunktion vor?

Da der größte Teil des Kontrastmittels über die Nieren ausgeschieden wird, sollte ein aktueller Blutwert (Kreatininwert) vorliegen. Gegebenenfalls muss vor der Untersuchung die Nierenfunktion durch eine sog. Vorwässerung verbessert werden.

Liegt eine Schilddrüsenüberfunktion vor?

Da das Kontrastmittel jodhaltig ist, könnte eine vorliegende Schilddrüsenüberfunktion verschlechtert werden. Bei bekannten Funktionsstörungen der Schilddrüse sollten im Vorfeld aktuelle Schilddrüsenparameter bestimmt worden sein (T3,T4,TSH). Gegebenenfalls ist eine Blockung der Schilddrüsenfunktion erforderlich.

Besteht eine bekannte Allergie gegen jodhaltiges Kontrastmittel?

Bei bekannten allergischen Reaktionen und der Notwendigkeit einer Kontrastmittelgabe ist im Vorfeld eine Gabe von antiallergischen Medikamenten notwendig. Patienten sollten daher unbedingt vor der Untersuchung mit Kontrastmittel Ihrem behandelten Arzt oder dem aufklärenden Radiologen bekannte Vorerkrankungen mitteilen, um gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

Das Einsatzspektrum der Computertomographie ist heute sehr umfangreich. Jede Körperregion kann in Abhängigkeit von der entsprechenden Fragestellung und unter genauer Abwägung zwischen zu erwartendem diagnostischen Nutzen und für den Patienten anfallender Strahlenexposition (Notwendigkeit der rechtfertigenden Indikation) untersucht werden.

Häufige Indikationen für eine Computertomographie sind:

Kopf

Diagnostik von Hirnblutungen und Schlaganfällen Hirntumoren und Hirnmetastasen degenerative Veränderungen der Hirnsubstanz Schädel-Hirn-Traumata (z.B. Schädelfrakturen) und Gesichtsschädel-Traumata Darstellung der Nasennebenhöhlen bei chronisch rezidivierender Sinusitis Hals Diagnostik von Tumoren des Schlundes, Kehlkopfes, Speicheldrüsen etc. Diagnostik von Halszysten Diagnostik vergrößerter zervikaler Lymphknoten Traumata, degenerative oder entzündliche Veränderungen der Halswirlbelsäule Gefäßdarstellungen (z.B. Halsschlagaderverengungen)

Brustkorb

Diagnostik von Lungentumoren oder Lungenmetastasen Diagnostik vergrößerter Lymphknoten an den Hili und im Mediastinum Akute oder chronische Entzündungen der Lunge Lungengerüsterkrankungen mit HR (High-Resolution)-Technik (z.B. Abb. Links: Morbus Boeck/Sarkoidose Stadium II. Abb. Mitte: Exogen allergische Alveolitis /Hypersensitive Pneumonitis. Abb. Rechts: Alveoläre Proteinose)

Abdomen

Erkrankungen der Oberbauchorgane, insbesondere von Leber, Gallenwegen (z.B. als CT-Cholangiographie), Entzündungen/Tumoren des Pankreas

Virtuelle Koloskopie

Am Dickdarm lassen sich mittels Multislice-Computertomographie (MSCT) mit der sog. "virtuellen Koloskopie" aus Schichtaufnahmen in Low-Dose-Technik (mit niedriger Dosis) und den daraus errechneten 3D-Bildern entzündliche Erkrankungen, Dickdarmpolypen, Ausstülpungen der Darmwand (sog. Divertikel) und bösartige Dickdarmtumoren sicher nachweisen. Bei der herkömmlichen bzw. konventionellen Darmspiegelung (Koloskopie) wird unter Kurznarkose ein schlauchartiges Instrument (Koloskop) in den Dickdarm eingeführt. Die virtuelle Koloskopie stellt hierfür eine sehr gute Alternative dar. In ca. 20 Sekunden werden mit einem ultraschnellen, hochauflösenden Mehrzeilen-Computertomographiegerät sehr dünne Schichtaufnahmen des Dickdarms angefertigt. Mit Hilfe modernster Computertechnik (3D) kann der Radiologe den gesamten Dickdarm von innen betrachten (virtuelle Koloskopie) und insbesondere Polypen, die Vorstufen bösartiger Dickdarmtumoren, sicher erkennen. Da auch alle anderen Bauchorgane abgebildet und beurteilt werden, eignet sich die virtuelle Koloskopie besonders gut zur Früherkennung. Sollten Polypen gefunden werden, wäre in einem zweiten Schritt der Einsatz der konventionellen Darmspiegelung notwendig, um diese über das Darmrohr zu entfernen.

Ganzkörper-CT (CT-Pariser Schema)

Das CT-Pariser-Schema, welches bei Multiplem Myelom erforderlich ist, hat die bisher üblichen konventionellen Röntgenuntersuchungen von Kopf, Wirbelsäule, Becken sowie beiden Oberarmen und Oberschenkel abgelöst.Hierbei wird eine CT-Untersuchung in einer Sitzung angefertigt vom Kopf bis unterhalb der Knie. Durch das Low-Dose-Protokoll (50ma) erreicht man gleichzeitig eine Reduzierung der Strahlendosis in Kombination mit einem erheblichen Zugewinn an Bildinformation. Die Skelettabschnitte werden nachträglich in drei Richtungen rekonstruiert. Zusätzlich lassen sich mit minimalen Einschränkungen auch die Organe von Thorax und Abdomen beurteilen, was sonst noch weitere Untersuchungen erforderlich gemacht hätte.

Skelett

Verletzungen des Skeletts (Brüche des Achsenskelettes, des Beckens, der Hüftgelenke, des Gesichtsschädel, Kalkaneusfrakturen, Karpusfrakturen etc.) Tumoren des Skelettes (z.B. Plasmozytomstatus des gesamten Skelettes in Low-Dose-Technik; Detektion von Knochenmetastasen, Osteoidosteomen; etc.) Chronische Entzündungen und Infektionen des Skelettes (z.B. Abb. septische Spondylodiszitis im Segment TH11/12. CT sagittal, coronar, axial)

Perkutane Alkoholablation

Perkutane Alkoholablation (Percutaneous Ethanol Injection Therapy PEIT) von Tumoren

Bei der Alkoholablation wird der zu behandelnde Tumor mit hochprozentigem Alkohol verödet. Der Tumor wird mit einer oder mehreren feinen Nadeln unter CT- und Durchleuchtungs-Kontrolle in örtlicher Betäubung anpunktiert. Bei korrekter Nadellage erfolgt die Injektion von 95%igem Alkohol, der mit Kontrastmittel und Betäubungsmittel vermischt wird, in das Zentrum des Tumors. Durch die Zugabe von Kontrastmittel ist jederzeit unter Durchleuchtung und in der CT eine lokale Kontrolle des mit Alkohol injizierten Gewebes möglich. Je nach Gewebebeschaffenheit, Tumortyp und Lokalisation variiert die Menge des Alkohols zwischen 5 und 20 ml. Bei größeren Tumoren kann eine Wiederholungsbehandlung erforderlich werden. Die Wirkung des Alkohols basiert auf Austrocknungen von Zellen, Denaturierungen von Eiweißen und Thrombosen kleinster Gefäße. Die Folge ist eine Koagulationsnekrose, die anschließend vom Körper abgebaut wird und vernarbt. Diese Technik hat sich insbesondere beim Leberzellkarzinom synonym hepatozellulären Karzinom (HCC) bewährt, da dieses über eine Tumorkapsel verfügt und sich der Alkohol homogen innerhalb des Tumors verteilen kann.

Radiofrequenzablation

Radiofrequenzablation und transarterielle Chemoembolisation von Lebertumoren

Bei der Radiofrequenztherapie handelt es sich um ein lokales Verfahren, durch welchen ein Tumor oder eine Metastase durch Hitze zerstört wird. Die Hitze wird durch eine Sonde erzielt, die unter CT-Kontrolle in den Tumor eingebracht wird. Durch einen Radiofrequenzgenerator wird ein hochfrequenter Wechselstrom erzeugt, der über die Sonde zu einem Temperturanstieg im Gewebe auf 90 bis 120°C führt. Der Tumor wird hierdurch bei einer Temperatur in der Tumormitte von ca. 100 °C an Ort und Stelle "verkocht". Der Vorteil der Radiofrequenzablation liegt in dem wählbaren Durchmesser der Sonden bzw. expandierbaren Schirmelektroden (von 2 cm bis 5 cm) und der erzielbaren Läsionsgröße (bis 5 cm ohne Sondenverlagerung). Die Kontrolle der Tumorzerstörung erfolgt über eine Bestimmung der Leitfähigkeit des Gewebes (Impedanz) während des Eingriffs, welches über die liegende Sonde selbst erfolgt. Durch zweimalige Erhitzung des Tumors bis zum jeweiligen Erreichen eines Impedanzanstiegs werden die Tumoren erfolgreich devitalisiert. Nach erfolgreicher Tumorbehandlung wird der Punktionsweg während der Sondenentfernung koaguliert, d.h. durch die Hitze verschlossen, so dass eine Tumorzellverschleppung nicht auftreten kann.

Da die Hitzebehandlung von Metastasen oder Tumoren je nach Lage und Organ schmerzhaft sein kann, erfolgt der Eingriff unter Narkose. Die Dauer des Eingriffs beträgt je nach Größe und Anzahl der behandelten Metastasen zwischen einer und drei Stunden. Das Behandlungsergebnis wird durch CT- u/o MRT-Verlaufskontrollen unmittelbar nach der Intervention sowie drei, sechs und 12 Monate nach dem Eingriff kontrolliert (Abb. 1.4.). In unserem Institut wird die Radiofrequenzablation von fokalen Leberläsionen in der Regel mit einer vorausgehenden selektiven transarteriellen Chemoembolisation (TACE) kombiniert, wobei über den intrahepatischen tumorversorgenden Ast der Arteria hepatica ein Katheter platziert wird, über welchen eine Embolisation bis zur Stase durchgeführt wird. Die ischämische, d.h. sauerstoffentziehende Wirkung wird durch zugesetzten Zytostatika noch verstärkt. Abb. 1.4. a-e: Chemoembolisation und Radiofrequenzablation eines histologisch gesicherten HCC im Segment V/VI-Übergang des rechten Leberlappens: a) Vor Therapie axiales MRT 30 Sek. post KM (Kontrastmittel) mit Nachweis einer arteriellen Hypervaskularisation b) Vor Therapie axiales MRT 120 Sek. post KM c) Vor Therapie coronares MRT 180 Sek. post KM d) Selektive transarterielle Mikrokatheterisierung mit Kontrastierung der intrahepatischen Arteria hepatica-Segmente V und VI via Truncus coeliacus: Darstellung des arteriell hypervaskularisierten HCC e) Bild der zu erreichenden „Stase“ in den Gefäßsen während der Chemoembolisation, an welcher die Chemoembolisation beendet wird f) Abschlußbild post-Chemoembolisation mit durch Lipoidol markiertem Tumorkern g) Beginn der CT-gesteuerten RITA unmittelbar nach Abschluß der Chemoembolisation: Das HCC ist durch Lipoidaleinlagerungen nativdiagnostisch in der CT gut abgrenzbar, h-j Dokumentationen mehrfacher Lagewechsel der Schirmchenelektrode um den Tumor und im Tumor selbst mit jeweils zweimaligen Erhitzungen am Ort bis zum jeweiligen Erreichen eines Impedanzanstiegs, k-l Kontrastmittelgestütztes Kontroll-CT (axial und coronar) einen Tag nach der kombinierten Chemoembolisation und Radiofrequenzablation: Die Lipoidoleinlagerung im Tumorkern ist noch sichtbar.

Nachweis einer Devitalisierung des peritumoralem Leberparenchyms mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand zum Tumorkern (m) Ein Jahr nach Therapie axiales MRT 30 Sek. post KM (n) Nachweis einer persistierenden Nekrose mit Schrumpfungstendenz im therapierten Areal ohne Hinweise auf ein hypervaskularisiertes Tumorrezidiv oder eine Zweittumorbildung. Im axialen MRT 120 Sek. (n) und im coronaren MRT 180 Sek. (o) post KM auch keine Zeichen eines hypovaskularisierten Tumors.

Radiofrequenzablation (Radiofrequenz-induzierte Thermoablation - RITA) von Nierenzellkarzinomen

Durch den vermehrten Einsatz von Bildgebung (Sonographie, CT, MRT) stieg in den letzten Jahren die Erkennungrate von auch kleineren Nierenzellkarzinomen, welche von den Urologen erfolgreich organerhaltend reseziert werden konnten ( Homepage Urologie). Da diese erhöhte Erkennungsrate auch zunehmend ältere Patienten mit hohem operativen Risiko betraf, erfolgten in den letzten Jahren nach jeweils gemeinsamer Indikationsstellung seitens der Urologen und Radiologen bei solchen Patienten mit erhöhter Komorbidität CT-gesteuerte Radiofrequenzablationen von bösartigen Nierentumoren. In der Literatur wird von einer Tumorfreiheit von 90% nach zwei Jahren bei komplikationslosen Einsätzen unter Erhalt der Nierenfunktion bei 23 Patienten mit Nierenzellkarzinomen mit einem mittleren Alter von 74 Jahren berichtet (Arzola J u. Mitarb. Urolgy 2006; 68: 983-987). Bei der Radiofrequenztherapie handelt es sich um ein lokales Verfahren, durch welches ein Nierentumor durch Hitze zerstört wird.

Die Hitze wird durch eine Sonde erzielt, die unter CT-Kontrolle in den Tumor eingebracht wird. Durch einen Radiofrequenzgenerator wird ein hochfrequenter Wechselstrom erzeugt, der über die eingebrachte Schirmelektrode zu einem Temperturanstieg im Gewebe auf 90 bis 120°C durch vermehrte Ionenbewegungen entlang der Feldlinien (nicht durch Erhitzen der Elektrode selbst) führt. Ein Nierenzellkarzinom wird hierdurch bei einer Temperatur in der Tumormitte von ca. 100 °C an Ort und Stelle "verkocht". Der Vorteil der Radiofrequenzablation liegt in dem wählbaren Durchmesser der expandierbaren Schirmelektroden (von 2 cm bis 5 cm) und der erzielbaren Läsionsgröße (bis 5 cm ohne Sondenverlagerung). Die Kontrolle der Tumorzerstörung erfolgt über eine Bestimmung der Leitfähigkeit des Gewebes (Impedanz) während des Eingriffs, welches über die liegende Sonde selbst erfolgt. Durch zweimalige Erhitzung des Tumors bis zum jeweiligen Erreichen eines Impedanzanstiegs werden die Tumoren erfolgreich devitalisiert. Nach erfolgreicher Tumorbehandlung wird der Punktionsweg während der Sondenentfernung koaguliert, d.h. durch die Hitze verschlossen, so dass eine Tumorzellverschleppung nicht auftreten kann.
Da diese Hitzebehandlung von bösartigen Nierenzellkarzinomen schmerzhaft sein kann, erfolgt der Eingriff unter Narkose. Die Dauer des Eingriffs beträgt je nach Größe des behandelten Tumors zwischen einer und zwei Stunden. Das Behandlungsergebnis wird durch CT- u/o MRT-Verlaufskontrollen unmittelbar nach der Intervention sowie drei, sechs und 12 Monate nach dem Eingriff kontrolliert (Abb. 1.5).

Vertebroplastie

CT- u. DL-gesteuerte Vertebroplastie / Sakroplastie Behandlung von Knochenscherzen durch eine Vertebroplastie oder Sakroplastie

Was ist eine Vertebroplastie?

Die Vertebroplastie ist ein unter lokaler Betäubung angewendetes radiologisches Verfahren zur Behandlung von Knochenschmerzen und zur Stabilisierung von Wirbelkörperfrakturen. Dieses Verfahren kann sowohl bei gutartigen (osteoporotische Wirbelkörperbrüche, schmerzhafte Blutschwämme (Hämangiome) der Wirbekörper) als auch bei bösartigen Erkrankungen der Wirbelsäule (z.B. Metastasen oder Plasmozytomherden) eingesetzt werden. Ziel dieser Behandlungsmethode ist eine Stabilisierung des betroffenen Knochens und eine deutliche Schmerzreduktion. Der zur Schmerzbehandlung von gutartigen und bösartigen Knochenläsionen verwendete Knochenzement (Polymethylmethacrylat, PMMA) wird kombiniert computertomographisch- und durchleuchtungs-gesteuert eingebracht (Abb. 2.1.). Was ist eine Sakroplastie? Die Sakroplastie ist ein aus der Vertebroplastie abgeleitetes schmerztherapeutisches radiologische Verfahren, in welcher unter lokaler Betäubung in das Kreuzbein (Sakrum) Knochenzement zur Behandlung von Knochenschmerzen und zur Stabilisierung von Frakturen eingebracht wird (Abb. 2.2.). Wie wirken die Zementeinbringungen im Rahmen der Vertebo- oder Sakroplastie? Sowohl Patienten mit fortgeschrittener Osteoporose als auch Patienten mit tumorbedingten Knochendestruktionen leiden sowohl unter den durch kleinste Brüche (Mikrofrakturen) der Knochenbälkchen (Spongiosa) bedingten Knochenmarkentzündungen (sog. Osteitiden) bzw. den durch Einbrüche an der äußeren Knochenbegrenzung (der sog. Kompakta) hervorgerufenen Reizungen an der Knochenhaut (dem sog. Periost). Dabei werden die schmerzlindernden Wirkungen der Vertebro- bzw. Sakroplastie einerseits durch Stabilisierungen der osteoporotisch oder tumorös veränderten Wirbelkörper durch den von außen eingebrachten Zement erklärt.

Der schmerzlindernde, sog. analgetische Effekt wird jedoch überwiegend durch die entstehende Hitze bei der Zementaushärtung (sog. Polymerisationshitze) erklärt: Die während der Aushärtung entstehenden Temperaturen von über 80 Grad Celsius (welche von den Patienten selbst nicht gespürt werden!) führen über eine Eiweißzerstörung (Proteindenaturierung) zum partiellen Untergang von Tumorgewebe und den die Schmerzen verursachenden Nervenfasern. Da die Vertebro- und Sakroplastie allein zwar die Schmerzen deutliche reduzieren können, jedoch keine effektive Tumorzerstörung an Wirbelkörpern und Kreuzbein bewirken können, müssen diese Verfahren bei Tumorpatienten mit einer anschließenden Strahlentherapie kombiniert werden.

Wie wird die Indikation zur Vertebroplastie gestellt?

Jede Vertebroplastie/Sakroplastie setzt eine ausführliche Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) des Patienten voraus. Alle bereits erhobenen Befunde müssen kritisch im Hinblick auf die Indikationsstellung und auf das Vorliegen möglicher Kontraindikationen hin überprüft werden. Zur sicheren diagnostischen Abklärung eines betroffenen Wirbelkörpers ist neben einer Röntgenübersicht die Durchführung einer Schnittbilddiagnostik unumgänglich. Hierbei sollte auf jeden Fall eine CT und/oder MRT des betroffenen, schmerzhaften Wirbelsäulenabschnitts durchgeführt werden. Die Indikationsstellung sollte durch den Arzt erfolgen, der die Vertebroplastie später dann auch durchführt. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf Einnahme von blutgerinnungshemmenden Medikamenten (Marcumar, Clexane, Aspirin etc.), bekannte allergische Reaktionen und den Gerinnungsstatus (Quick, PTT und Thrombozystenzahl) gelegt werden. Die Vertebroplastie/Sakroplastie wird unter stationären Bedinungen in unserem Hause durchgeführt (weitere Informationen erhalten Sie im Sekretariat; Tel. 0234 517 2751).

Wann ist die Vertebroplastie/Sakroplastie indiziert?

Indikationen für eine perkutane Vertebroplastie/Sakroplastie umfassen sowohl benigne (z.B. Osteoporose, Hämangiom) als auch maligne (z.B. Myelombefall, osteolytische Metastasen) Veränderungen der Wirbelsäule und des Kreuzbeines. Eine der Hauptindikationen ist das Vorliegen schmerzhafter, osteoporotischer Frakturen (Brüche) (Abb. 2.1./Abb. 2.3.), deren konservative Therapie entweder gescheitert ist, bzw. der konservative Therapieansatz keine wesentliche Schmerzerleichterung für den Patienten gebracht hat. Ein Scheitern der konservativen Therapie liegt im Regelfall dann vor, wenn sich nach einem angemessenen Zeitraum der medikamentösen Therapie die Schmerzsymptomatik des Patienten nicht deutlich gebessert hat oder die Dosierung der Analgetika zu störenden Nebenwirkungen wie Sedation, Verwirrtheit oder ähnlichen - durch hohe Dosierungen von morphinähnlichen Analgetika bedingten - Nebenwirkungen geführt haben. Es können bis zu maximal drei gebrochene Wirbelkörper problemlos während einer Sitzung therapiert werden. Eine seltenere Indikation zur Durchführung einer perkutanen Vertebroplastie sind nicht-osteoporotische, akut-traumatisch, nicht-dislozierte Frakturen, die meist konservativ behandelt werden und keine Indikation zur offenen operativen Therapie darstellen. Auch das Vorliegen einer Wirbelkörperfraktur, ausgehend von einer Osteonekrose des betroffenen Wirbels (Kümmell-Syndrom) oder chronische Frakturen ohne knöcherne Heilung oder Zystenbildung können in Einzelfällen mit einer Vertebroplastie behandelt werden.

Desweiteren kann bei einem interdisziplinären Behandlungskonzept eine adjuvante peri- oder intraoperative Stabilisierung mittels Vertebroplastie im Rahmen operativ stabilisierender Maßnahmen durchgeführt werden. Weitere häufige Indikationen sind schmerzhafte Osteolysen bei bösartigen Tumoren (Plasmozytom, Metastasen) sein (Abb. 2.2./Abb. 2.4.), bei denen die perkutane Vertebroplastie/Sakroplastie im Rahmen eines fächerübergreifenden Therapiekonzepts (Bestrahlung, chemotherapeutische Behandlung) oder weiterer minimal-invasiver Therapien (Thermoablation, transarterieller Tumorembolisation) eingesetzt werden kann. Abb. 2.1. a-h. Bildmorphologie sowie CT- und DL-gesteuerte Vertebroplastie einer osteoporotischen schmerzhaften Wirbelköperfraktur (Keil- bis Plattwirbelbildung) von BWK 7 mit Hinterkantenbeteiligung ohne Einbruch in den Spinalkanal a) T1-gewichtete sagittale MRT b) T2-gewichtete sagittale MRT c) Sagittale CT-Rekonstruktionen d - e) CT-gesteuerte transartikuläre Vertebroplastie mit günstiger Zementverteilung im gebrochenen Wirbelkörper f) sagittale CT-Rekonstrukion nach Vertebroplastie

Schmerztherapie

Periradikuläre, epidurale u/o intradiskale Schmerztherapie

Die durchleuchtungs- und computertomographie-gesteuerte periradikuläre, epidurale und intradiskale Schmerztherapie (PRT) wird im Institut für Radiologie der Augusta-Kranken-Anstalt häufig zur Behandlung von Bandscheibenvorfällen, entzündlichen und degenerativen Bandscheibenveränderungen an den Segmenten der Lenden- (Abb. Links) und Halswirbelsäule (Abb. Mitte Links) , seltener auch an der Brustwirbelsäule eingesetzt. Unter bildgebender Kontrolle wird in örtlicher Betäubung eine dünne Hohlnadel an die Nervenwurzeln oder in die Bandscheibe im erkrankten Wirbelsäulenbereich vorgeschoben. Durch die Kontrolle in der CT wird eine millimetergenaue Platzierung der Nadel erlaubt. Durch eine simultane Kontrolle mittels Durchleuchtung (C-Bogen am CT) gelingen auch schwierige Positionierungen z.B. im Segment L5/S1 (Abb. Mitte Rechts). Die korrekte Nadellage wird jeweils durch Gabe von 0,5 ml Kontrastmittel überprüft, wobei auf eine Anfärbung der epiduralen Räume (bzw. bei intradiskaler Therapie auf eine Kontrastierung des Gallertkernes der Bandscheibe) Wert gelegt wird (Abb. Rechts).Erst dann wird durch die Nadel ein cortisonhaltiges entzündungshemmendes Präparat in den Wirbelkanal und an die betroffene Nervenwurzel gespritzt, welches in der Regel zu einer deutlichen Reduktion der Beschwerden führt. Da die Eingriffe meist ambulant durchgeführt werden und zudem nahezu schmerzfrei sind, stellt diese Behandlungsmethode eine nur geringe Belastung für den Patienten dar, so dass diese nach einer Ruhephase von ein bis zwei Stunden das Institut wieder verlassen können. Die Patienten sollten jedoch nach der Behandlung nicht selber mit dem Auto fahren.

Facetteninfiltrationen und -verödungen

Eine der häufigsten Ursachen von Wirbelsäulenschmerzen sind degenerative Veränderungen an den kleinen Wirbelgelenken (Facettengelenken) bei der sog. aktivierten Spondylarthrosis deformans. In der CT oder MRT stellen sich Deformierungen der kleinen Wirbelgelenke mit Kontrastmittel anreichernden Synovialiszysten dar (Abb. Links: aktivierte Arthrose des Facettengelenkes L5/S1 rechts). Um zu testen, ob die Wirbelgelenke die Ursache der Beschwerden sind, werden unter sterilen Bedingungen und örtlicher Betäubung in Bauchlage die morphologisch veränderten kleinen Wirbelgelenke unter Low-Dose (120 kV, 25 mA)-CT-Kontrolle punktiert und mit einem örtlichen Betäubungsmittel angespritzt (Abb. Mitte: Therapie der aktivierten Facettengelenkarthrose mit Beimischung von Kontrastmittel zur Visualisierung der Synovialiszysten. Abb. Rechts: CT-Punktion eines deformierten Facettengelenkes im Segment L3/4 rechts). Tritt nach dieser "Facetteninfiltration" Schmerzfreiheit oder eine deutliche Linderung der Beschwerden ein, ist die Diagnose "Facettensyndrom" (oder : Wirbelgelenkarthrose) bewiesen. Damit die Wirkung der Infiltration möglichst lange anhält, werden dem örtlichen Betäubungsmittel Kortisonpräparate zugesetzt. Der Erfolg der Behandlung kann dann mehrere Wochen anhalten. Wenn die Behandlung eine gute Wirkung zeigt, der Effekt aber nicht lange vorhält, kann zu einem späteren Zeitpunkt ggf. eine CT-gesteuerte Gelenkverödung mit 95%igem Alkohol erfolgen. Komplikationen dieser Therapie sind selten. In Einzelfällen können harmlose Blutungen in die Muskulatur oder aus den Punktionsstellen auftreten. In sehr seltenen Fällen können lokale Entzündungen auftreten.

CT-gesteuerte Schmerztherapie entzündeter Kreuzdarmbeingelenke

Die Entzündung der Sakroiliakalgelenke (Sakroiliitis) ist eine zentrale Veränderung bei Morbus Bechterew (Ankylosierende Spondylitis) und anderen Spondyloarthritiden. Die Sakroiliitis ist bei diesen Patienten die häufigste Ursache des sog. entzündlichen Rückenschmerzes. Eine wichtige therapeutische Option bei medikamentös erfolgloser Behandlung ist die lokale Injektion von entzündungshemmenden Kortikosteroiden in die Sakroiliakalgelenke. Die CT-gesteuerte Punktion in Low-Dose-Technik (120 kV, 25 mA) unter sterilen Bedingungen und lokaler Betäubung (Abbildungen) ermöglich die Platzierung des entzündungshemmenden Medikaments direkt in das entzündete Sakroiliakalgelenk.Diese mittlerweile weltweit angewandte Methode wurde von Prof. Bollow zu Anfang der 90-iger Jahre ins Leben gerufen und 1996 erstmalig publiziert (*Bollow M, Braun J, Taupitz M, Häberle J, Reißhauer BH, Paris S, Mutze S, Seyrekbasan VF, Wolf KJ, Hamm B. Intraarticular corticosteroid injection into the sacroiliac joints using CT guidance in patients with spondyloarthropathy: indication and follow-up with contrast-enhanced MRI. J Comp Assist Tomo 1996; 20: 512-521) und wegen der nur geringen anfallenden Strahlenexposition im weiteren Verlauf auch für Kinder und Jugendliche erfolgreich angewandt (Fischer T, Biedermann T, Hermann KGA, Diekmann F, Braun J, Hamm B, Bollow M. Sakroiliitis bei Kindern mit Spondylarthropathie: Therapeutischer Effekt der CT-gestützten intraartikulären Kortikosteroid-Injektion. Fortschr Röntgenstr 2003; 175: 814-821).

CT- und durchleuchtungsgesteuerte Schmerztherapie entzündeter Sternoclaviculargelenke bzw. sternocostoclaviculärer Verbindungen bei der Pustulösen Arthroosteitis (PAO) bzw. sternokostoklavikulären Hyperostose (SCCH)

Die PAO gehört zu den seronegativen Spondyloarthritiden (SpA) und stellt eine schubweise verlaufende Sonderform der psoriatischen Osteoarthropathie dar, welche häufig mit sterilen pustulösen Hautveränderungen an Handflächen und Fußsohlen (palmoplantare Pustulose PPP) einhergeht und zu Schmerzen in der Sternokostoklavikularregion führt. Häufig besteht eine äusserlich tastbare Schwellung. "Testgelenke" dieser Erkrankung sind die artikulären und ligamentären Verbindungen zwischen den Schlüsselbeinen, dem Brustbein und den ersten Rippen. Hier manifestiert sich eine rheumatische Entzündung mit Kombinationen aus arthritisch-destruierenden und enthesiosynovitisch osteoproliferierenden Veränderungen, welche in eine Weichgewebeossifikation und Hyperostose einmünden kann. Die früharthritischen Veränderungen werden sowohl mit der Szintigraphie als auch mit der MRT diagnostiziert, die ankylosierten und ossifizierten Spätfolgen lassen sich mit der CT am besten darstellen. Mit zunehmenden Verknöcherungen sind klinisch zunehmende Beeinträchtigungen der Beweglichkeit im Schultergürtel verbunden. Neben einer durch den Rheumatologen zu verordnenden systemischen Therapie können wir bei verbleibenden Schmerzzuständen in der Sternokostoklavikularregion eine lokale CT- und DL-gesteuerte Corticosteroid-Injektion durchführen.Die Sternoclaviculargelenke lassen sich unter Monitoring mit der CT und der Durchleuchtung sicher und komplikationslos punktieren. Vor der intraartikulären Corticoninjektion wird eine Arthrographie mit 1 ml Kontrastmittel durchgeführt, welche die Sicherheit einer genauen Nadelposition erhöht (unten).

Neurolytische Blockade des Plexus coeliacus bei schmerzh. Pankreaskarzinomen

Mehr als 85% der Patienten mit Pankreaskarzinom leiden unter starken Schmerzen. Oft sind Bauch- oder Rückenschmerzen auch das erste Anzeichen des Tumors. Dann jedoch ist der Tumor schon weit fortgeschritten und selten resektabel. Die mittlere Überlebenszeit nach Diagnosestellung beträgt sechs Monate. Die unter sterilen Bedingungen und lokaler Anästhesie durchgeführte CT- und DL-gesteuerte neurolytische Plexus coeliacus-Blockade mit 95%igem Alkohol (Abbildungen) kann im Kombination mit herkömmlicher Schmerztherapie nach aktueller Literaturlage sowie nach eigenen Beobachtungen diese Schmerzen um bis zu 50% reduzieren. Ziel unseres Institutes ist es daher, gemeinsam mit den Onkologen und Schmerztherapeuten der Augusta-Kranken-Anstalt einen Weg für die Patienten mit Pankreaskarzinomen zur Schmerzlinderung zu finden, um für die verbleibende Lebenszeit eine spürbare Verbesserung ihrer Lebensqualität zu erreichen.

CT-gesteuerte lumbale Sympathikolyse bei therapieresistenter peripherer arterieller Verschlußkrankheit pAVK

Der lumbale Sympathikus besteht aus drei bis vier Nervenganglienpaaren, die an der Vorderkante der Wirbelkörper rechts und links der großen Gefäße und des beiderseitigen Musculus psoas im Fettgewebe liegen. Die Rami communicantes verbinden die Ganglien strickleiterartig sowohl nach kranio-kaudal als auch von links nach rechts. Eine weitere Umschaltung erfolgt über die Rami albi, die durch die Neuroforamina neben den Segmentnerven zum Duralsack verlaufen und dann im Rückenmark weitergeleitet werden. Bei umschriebenen peripheren arteriellen Verschlüssen kann bei der Sympathikolyse mit einer hohen Erfolgsrate (ca. 75%) gerechnet werden. Der beste Effekt lässt sich in Kombination mit einem intensiven Gehtraining erzielen. Als gute Indikationen zur lumbalen Sympathikolyse zählen Verschlüsse der Unterschenkel- und Fußarterien auch bei kombinierten Oberschenkelverschlüssen. Trophische periphere Ulcera sind durch die lumbale Sympathektomie ebenso wie Nekrosen der Zehen zu behandeln. Bei ca. 45 Prozent der Patienten mit Stadium IV können sich die Nekrosen vollständig zurückbilden. Patienten mit Diabetes mellitus zeigen in der Regel ein schlechteres Ansprechen.

Die lumbale Sympathikolyse ist durch die CT-Kontrolle heute zu einer Standard-therapie bei der Behandlung von peripheren arteriellen Durchblutungsstörungen geworden. Die beste Indikation ist im Stadium III nach Fontaine gegeben, aber auch im Stadium IIb kann bei schlechter Ausstrombahn in Kombination mit gefäßchirurgischen Eingriffen oder einer Angioplastie eine Indikation vorliegen. Die Nebenwirkungen sind wegen der hohen Präzision der CT-Steuerung gering. Da die Behandlung unter Lokalanästhesie durchgeführt wird, kann in vielen Fällen eine ambulante Therapie erfolgen. In Bauchlage werden nach Gabe von 1 ml Kontrastmittel pro Kilogramm Körpergewicht die Ureteren kontrastreich in der Ausscheidungsphase dargestellt. Nach Lokalisation der sympathischen Ganglien durch eine Spiral-CT des Mittel- und Unterbauches werden die Einstichstellen an der Haut bestimmt und markiert. Nach Lokalanästhesie der Haut und der autochthonen Rückenmuskulatur wird eine 22 G Shiba-Nadel durch den Musculus psoas zu den jeweiligen Ganglien unter lokaler Anästhesie vorgeschoben (Abbildung).

Etwa 0,5 ml Kontrastmittel wird zur Prüfung der Verteilung am Sympathikus injiziert. Zur Ausschaltung des Sympathikus sind bei exakter Positionierung der Nadelspitze ca. 5 bis 10 ml 95%igen Alkohols erforderlich. Kontraindikationen der lumbalen Sympathikolyse sind wie bei allen Interventionen Gerinnungsstörungen mit Thrombozytenwerten kleiner 50.000 und Quickwerten kleiner 50 Prozent. Als weitere Kontraindikationen werden unbehandelte aortoiliakale Stenosen bzw.Verschlüsse angesehen, da in solchen Fällen durch die Sympathikolyse eine Verschlechterung der peripheren Durchblutung durch Absenken des Blutdrucks bei mangelndem Angebot hervorgerufen werden kann.

Drainageanlage

Minimal invasive CT- und DL-gesteuerte Drainagenanlagen

Die Ätiologie intraabdominaler Abszesse hat sich in den letzten Jahrzehnten geändert. Heute sind die Hälfte aller intraabdominalen Abszesse Folge postoperativer Komplikationen. Die Diagnose wird bei klinischem Verdacht durch die Computertomographie gestellt. Die Indikationsstellung zur perkutanen CT- und DL-gesteuerten Drainage in lokaler Anästhesie ist in letzter Zeit deutlich erweitert worden: Abszesse im subphrenischen, perihepatischen und parakolischen Raum, z.B. Abszesse bei akuter komplizierter Divertikulitis im Stadium Hansen und Stock IIb und perityphlitische Abszesse bei gedeckt perforierter Appendizitis (Abbildung) stellen häufig eine ideale Indikation für die perkutane Drainage mit anschließender intensiver Spülbehandlung mit physiologischer Kochsalzlösung dar. Dadurch wird für den Patienten eine elektive operative Therapie nach Abklingen der akuten Entzündungsphase nach einer Latenz von ca. einer Woche ermöglicht. Auch Leberabszesse und superinfizierte Pankreasnekrosen einer nekrotisierenden Pankreatitis lassen sich durch die Anlage großlumiger Pigtail-Drainagen zur intensiven Spülbehandlung gut therapieren. Eine relative Kontraindikation besteht bei multiplen Abszessen und bei Abszessen auf dem Boden einer gastrointestinalen Fistel.

Biopsie

Perkutane CT- (und DL-) gesteuerte Biopsien

Seit das Konzept CT-gesteuerter diagnostischer Punktionen 1975 erstmals beschrieben wurde, hat sich diese Technik als diagnostisches Verfahren etabliert. Dazu haben insbesondere die seither deutlich verbesserte Ortsauflösung, die erheblich beschleunigte Bildberechung und im Bedarfsfall der Kontrastmitteleinsatz und der damit verbesserte Gewebekontrast beigetragen. Die Entwicklung spezieller Punktions-Nadeln und -Sonden für die CT unterstützen diesen Prozess. Mittlerweile kann die CT-gesteuerte Biopsie in nahezu allen anatomischen Lokalisationen einschließlich Knochen und Lunge hochpräzise und komplikationsarm für die Biopsiegewinnung oder Medikamentenapplikation eingesetzt werden. Damit konnten chirurgische Probenentnahmen nahezu vollständig abgelöst werden. In den seltenen Fällen, in denen letztere dennoch erforderlich sind, kann durch eine CT-gesteuerte Drahtmarkierung der Zugangsweg markiert und das Operationstrauma damit minimiert werden. Im Institut für Radiologie der Augusta-Kranken-Anstalt werden seit der Neupositionierung durch Prof. Bollow im März 2002 täglich diagnostische und therapeutische CT-gesteuerte Interventionen in nahezu allen anatomischen Lokalisationen (mit Ausnahme des Gehirns und des Mittelgesichtes) durchgeführt.

Perkutane sonographisch gesteuerte Biopsien

Magnetresonanztomographie (MRT) / Kernspintomographie

Im Institut für Radiologie wird ein moderner, hochleistungsfähiger 1,5-Tesla-Magnetresonanztomograph von einem hochspezialisierten Team aus Ärzten und MRTA betrieben, von welchen alle Körperregionen untersucht werden können. Im Gegensatz zur Computertomographie funktioniert die Magnetresoanztomographie MRT nicht mit Röntgenstrahlung sondern mit Magnetfeldern und Radiowellen. Die MRT macht sich die Eigenschaft des Magnetismus von Teilchen des Wasserstoffatoms zu Nutze, die im menschlichen Körper in sehr großer Anzahl vorhanden sind. Diese kann man sich als kleine Stabmagneten vorstellen, die sich in einem starken Magnetfeld in charakteristischer Weise ausrichten. Mit Hilfe von Radiowellen einer definierten Frequenz können diese Teilchen für kurze Zeit ausgelenkt werden, anschließend kehren sie wieder in ihre Ausgangsposition zurück. Bei diesem Vorgang entstehen Signale, die mit Hilfe von hochempfindlichen Empfänger-Antennen registriert werden. Über Hochleistungscomputer werden aus den Signalen Schnittbilder der untersuchten Körperregion des menschlichen Körpers in allen erdenklichen Schnittebenen erstellt. Für die Verbesserung der Untersuchungsergebnisse kommen bei bestimmten Fragestellungen für Organ- und Gefäßdarstellungen gadoliniumhaltige Kontrastmittel zum Einsatz. Patienten mit eisenhaltigen Implantaten oder Fremdkörpern sowie implantierten medizinischen Geräten wie Medikamentenpumpen, Herzschrittmachern und Defibrillatoren müssen unbedingt vor der Untersuchung wegen möglicher Gefährdungen Rücksprache mit ihrem Arzt halten.

Einsatzspektrum der Magnetresonanztomographie ist im Institut für Radiologie

Hals

  • Untersuchung der Speicheldrüsen
  • Untersuchung des Kehlkopfs und der Luftröhre
  • Untersuchung des Mundraums, des Rachens und des Gaumens
  • Untersuchung der Nasennebenhöhlen

Brust (MR-Mammographie)

  • Untersuchung zur Erkennung von Brustkrebs
  • Untersuchung von Brustimplantaten

Bauchraum

  • Erkennung von Lebertumoren (Abb. histolog. gesicherte Leberangiomatose untersucht mit einem leberspezifischen hepatobiliären Kontrastmittel) u. Lebermetastasen
  • Gallenwegs- und Pankreaserkrankungen (MRCP: Norm des Pankreas- und Gallenganges / Pankreas divisum mit weitem Ductus wirsungianus / „Double-Duct“ bei Pankreaskarzinom)
  • Pankreastumoren, z.B. histologisch gesichertes mikrozystisches seröses Zystadenom
  • Dünndarmuntersuchung (MRT-Sellink) bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa) und Dickdarmuntersuchung (MRT-Kolonographie) bei chronisch-entzündlichen und tumorösen
  • Erkrankungen Erkrankungen der Lymphknoten und Lymphgefäße
  • Untersuchung der Nebennieren
  • Erkrankungen der Nieren und der ableitenden Harnwege

Becken

  • Tumoren des Enddarmes (z.B. Abb. T2-gew. axiale Bilder mit rektaler Füllung und T1-gewichtete sagittale Reko. post KM: pT3-Rektumkarzinom mit Infiltration in die Subserosa)
  • Erkennung von tumorösen und entzündlichen Veränderungen der inneren und äußeren weiblichen Geschlechtsorgane
  • Untersuchung von Myomen der Gebärmutter
  • MRT der Prostata

Mit der MRT lässt sich die Prostata mit einer hohen morphologischen Auflösung und einer guten Abgrenzbarkeit ihrer typischen zonalen Gliederung darstellen. Von besonderem Interesse ist dabei die sog. periphere Drüse, da diese die Hauptlokalisation bösartiger Neubildungen in der Prostata ist. Diese periphere Zone wird bei uns in drei Abschnitte unterteilt und bewertet.

Für die Indikationsstellung zu einer MRT-Untersuchung der Prostata sind klinische Informationen des behandelnden Urologen notwendig: Eine MRT der Prostata ist sinnvoll, wenn bereits durchgeführte Stanzbiopsien der Prostata negativ (d.h. ohne Nachweis eines Tumors) waren, trotz dass das sog. prostataspezifische Antigen PSA (Norm PSA ≤ 4 ng/ ml) erhöht und/oder das Verhältnis von freiem PSA zu gebundenen PSA (Norm ≥ 15 %) ungünstig verschoben ist. Sollte mit Hilfe der MRT ein tumorverdächtiger Bezirk in der peripheren Drüsenzone der Prostata diagnostiziert werden, kann dieser dank unserer präzisen topographischen Zuordnung (d.h. durch die genaue Beschreibung des Tumorsitzes in der Prostata) von einem Urologen gezielt biopsiert werden. Eine MRT der Prostata ist nicht sinnvoll, wenn eine Entzündung der Prostata (Prostatitis) vorliegt, da sich mit der MRT mögliche bösartige Prostatatumoren dann nicht sicher erkennen lassen. Eine MRT der Prostata ist ebenfalls nicht sinnvoll, wenn nur eine Vergrößerung der zentrale Drüsenzone der Prostata vorliegt. Dann spricht man von einer gutartigen Prostatavergrößerung, der sog. benignen Prostatahyperplasie (BPH). Untersuchungsablauf und Vorbereitung: Vor Ihrem Untersuchungstermin sollten sie 3-4 Stunden nichts gegessen haben. Flüssigkeit und Ihre Medikamente sollten sie jedoch in gewohnter Weise einnehmen. Bitte füllen Sie vor der Untersuchung einen speziellen Fragebogen aus, welcher Ihnen von unseren Mitarbeitern ausgehändigt wird. Teilen Sie uns bitte vor der Untersuchung mit, ob Sie einen Herzschrittmacher oder andere metallische Gegenstände im Körper oder Tätowierungen am Körper haben. Bitte lassen Sie uns auch wissen, ob Sie Angst in engen Räumen verspüren, an einem Glaukom („grüner Star“) oder an Herzrhythmusstörungen leiden bzw. kürzlich eine Operation an Ihrem Enddarm, an Ihrem Herzen oder an Ihrem Gehirn durchgeführt wurde. Die gesamte Untersuchung der Prostata wird ca. 40 min dauern. Um Ihre Darmtätigkeit für den Untersuchungszeitraum zu senken und dadurch die Bildqualität nochmals zu erhöhen, könnte es notwendig werden, dass der Arzt Ihnen das Medikament Buscopan intravenös verabreicht. Als Nebenwirkung würden Sie einen trockenen Mund bekommen und für einige Zeit eingeschränkt scharf sehen können. Da damit eine aktive Beteiligung am Straßenverkehr (Auto- oder Fahrradfahren) direkt nach der Untersuchung nicht möglich ist, sollten Sie sich nach Hause bringen lassen oder ein Taxi benutzen.

  • Untersuchung der männlichen Genitalorgane bei entzündlichen / tumorösen Erkrankungen
  • Erkrankungen der Harnblase
  • Funktionelle Untersuchung des Beckenbodens u. der Ausscheidungsorgane bei Inkontinenz
  • Perianale Fisteln, z.B. komplexes intersphinctäres und translevatorisches peranales Fistelsystem
  • MRT-Defäkographie

Patienten in einem Alter unter 50 Jahren werden bei Stuhlentleerungsstörungen aus Strahlenschutzgründen zunächst mit Hilfe der MRT-Defäkographie untersucht. Da diese Untersuchung im Gegensatz zur Röntgen-Defäkographie (siehe SOP - Durchleuchtung - Defäkographie und unter Leistungen - Durchleuchtung) in liegender Position erfolgt, wird sie wegen der unphysiologischen Haltung (liegend statt "auf dem Klo sitzend") kritisch betrachtet. Häufig lassen sich jedoch mit dieser Methode bereits die Beschwerden der Patienten gut erklären: In dem Movie MRT-Defäkographie in der sog. Evakuationsphase, d.h. beim Pressen und Entleeren, wird von dieser Patientin ein zuvor über ein Darmrohr instilliertes Gel in eine "Windel" entleert. Dabei stellt sich eine pathologische Vorwölbung der Vorderwand des Rektums dar, welche ventrale Rektozele genannt wird. Darüber hinaus ist an der flüssigkeitsgefüllten Harnblase eine Vorwölbung der Hinterwand in Richtung des Rektums erkennbar, welche als dorsale Zystozele bezeichnet wird.

Bewegungsapparat

  • Untersuchung der Kiefergelenke
  • Untersuchung der Wirbelsäule bei degenerativen, entzündlichen und traumatischen Erkrankungen (Bandscheibenvorfall, Knochenbrüche, Verdacht auf Metastasierung)
  • Untersuchung des Schulter-, Ellenbogen- , Handgelenkes und der Fingergelenke
  • Untersuchung der Achillessehne, der plantaren Faszie, der Ligamente / Sehnen des Fusses
  • Untersuchung der Hüftgelenke, der Kniegelenke, des Sprunggelenks und Gelenke des Fußskeletts
  • Untersuchung der Kiefergelenke bei Subluxation, anteriore Diskusverlagerung, Arthrosis deformans, Arthritis, etc.
  • Erkennung von Knochen-/Gelenkbefall bei rheumatischen Erkrankungen (siehe unter „innovative/spezielle Behandlungsweisen“)
  • Erkennung von Weichteil- und Knochentumoren

Gefäßsystem (MR-Angiographie)

  • Untersuchung der Aorta, der Halsgefässe, der Nierenarterien
  • Untersuchung der Becken-, Ober- und Unterschenkelgefäße
  • Untersuchung der großen Körpervenen (insbesondere bei Verdacht auf Thrombose)

Herz

  • Bei der Frage nach Herzinfarkten / nach erhöhtem Herzinfarktrisiko werden diese Untersuchungen (routinemäßig unter kontrollierten medikamentösen Stressbedingungen ) von Radiologen und Kardiologen gemeinsam durchgeführt und ausgewertet

Nervensystem

  • Untersuchung des Gehirns
  • Untersuchung des Rückenmarks und der Wirbelsäule

Im radiologischen Institut werden drei hochmoderne Ultraschallgeräte eingesetzt. Die Sonographie ist ein modernes Schnittbildverfahren, mit welchem Querschnittsbilder des Körpers in frei wählbaren Bildebenen erstellt werden können. Das Prinzip der Sonographie beruht auf der Anwendung von Schallwellen im nicht-hörbaren Bereich zwischen 1 und 15 MHz, welche in das Gewebe eindringen. Das Verfahren beruht vereinfacht dargestellt auf dem Prinzip des Echolots. Es arbeitet also ohne Röntgenstrahlen und ist nebenwirkungsfrei.

Da die Sonographie „bewegte Bilder“ erzeugt („real time“ Verfahren), kann sie neben den rein morphologischen Daten wie z.B. einer Blinddarmentzündung (Abb. Appendizitis) auch funktionelle Informationen über Bewegungsabläufe (z.B. des Herzens, des Darms oder eines Gelenkes) liefern. Darüber hinaus erlaubt die Methode unter Ausnutzung des Dopplerprinzips die Darstellung von fließendem Blut in Arterien und Venen: Bei der farbkodierten Duplexsonographie wird der Fluss farbig dargestellt und kann so von normalem Gewebe im Ultraschallbild abgegrenzt werden. Außerdem können die Richtung und die Geschwindigkeit des Blutflusses gemessen werden, welches bei der Erkennung von Gefäßverengungen in Arterien oder bei venösen Thrombosen zum Einsatz kommt. Besonders gut geeignet für die Sonographie sind die Bauch- und Beckenorgane, alle oberflächlichen Körperstrukturen (z.B. Haut und Lymphknoten, Halsorgane einschließlich der Schilddrüse und der Gefäße) und Flüssigkeiten zwischen den Lungenblättern (Pleuraergüsse).

Leberhämangiome stellen sich sonographisch in der Regel hyperreflexiv mit einer geringen distalen Schallverstärkung dar. In Analogie zu der MRT- und CT-Dynamik mit Kontrastmittel zeigen Leberhämangiom eine zentripetale, d.h. eine von der Peripherie zum Zentrum ausgerichtete Kontrastierung. Die in der Peripherie sichtbaren Kontrastierungen erinnern an sich vergrössernde Baumwollfrüchte (Cotton wool-Exsudate). Die von aussen nach innen zunehmende Kontrastierung wird als sog. Irisblenden-Phänomen bezeichnet.

Neben der Ultraschalldiagnostik werden im Institut für Radiologie ultraschallgesteuerte Punktionen (Schilddrüse, Lymphknotenvergrösserungen, Leberläsionen etc.) durchgeführt. Seit einigen Jahren stehen auch für den Ultraschall Kontrastmittel zur Verfügung. Diese bestehen aus kleinsten Gasbläschen (ca. 3µm groß) und werden intravenös injiziert. Sie sind extrem gut verträglich und verbessern die Aussagekraft von Ultraschalluntersuchungen z.T. erheblich. Besonders leistungsfähig ist die Methode bei der Untersuchung von Leber- und Nierenerkrankungen. Oft können durch den Kontrastmitteleinsatz zusätzliche Untersuchungen wie CT oder MRT ersetzt werden.

Die Haupteinsatzgebiete der konventionellen Radiographie liegen heute in der Diagnostik von krankhaften Veränderungen des Thorax, in der Erkennung von Skelett-Erkrankungen, in der Erkennung von chronischen (z.B. Abb. Links: Obstipation mit Kolontransit-Zeitbestimmung nach oraler Einnahme röntgendichter Marker) und akuten Erkrankungen des Bauches bzw. Abdomens (z.B. Abb. Mitte: Darmverschluss=Ileus. Abb. Rechts: Freie Luft in Linksseitenlage bei Hohlorganperforation und in der Erfassung von pathologischen Befunden in der Ausscheidungsurographie (z.B.. Abb. Rechts: Regelrechte Darstellung von Ureteren und Nieren 20 Minuten post-KM. Harnblasendivertikel bei Balkenblase infolge einer benignen Prostatahyperplasie).

Röntgenaufnahmen von bettlägerigen Patienten auf den Intensivstationen, Aufwachstationen oder der Aufnahmestation werden mit fahrbaren Röntgengeräten unter Einsatz von mobilen Flachdetektorsystemen durchgeführt. Die Aufnahmen werden direkt nach der Erstellung in das Bilderarchiv integriert und sind somit für die Kliniker sofort einsehbar.

Durchleuchtungsuntersuchungen des gesamten Magen- und Darmtraktes erfolgen zur Darstellung von Erkrankungen der Speiseröhre (z.B. Schluckstörungen), des Magens (Entzündung, Geschwür), des Dünn- und des Dickdarms (Divertikelerkrankung, Polypen, Tumoren, Entzündungen) insbesondere als Alternative oder Ergänzung zur Magen- und Darmspiegelung. Als besondere Untersuchung wird die Funktionsuntersuchung der Stuhlentleerung (Defäkographie) bei entsprechenden Funktionsstörungen oder Beschwerden im Institut angeboten (Movie). Patienten in einem Alter unter 50 Jahren werden bei Stuhlentleerungsstörungen aus Strahlenschutzgründen zunächst mit Hilfe der MRT-Defäkographie untersucht.Mit der Thoraxdurchleuchtung im seitlichen Strahlengang lässt sich im Falle einer Phrenicusparese eine sog. paradoxe Zwerchfellbewegung der gelähmten Zwerchfellkuppe nachweisen: Während sich beim Schnupfen die normal innervierte Zwerchfellkuppe nach caudal bewegt, zeigt die gelähmte Zwerchfellkuppe eine Bewegung nach cranial.

Indikationen zur Durchleuchtung sind in unserem Institut folgende:

Thorax (Brustkorb):

  • in der Röntgenübersichtsaufnahme nicht eindeutig zuzuordnende Prozesse
  • Beurteilung der Zwerchfellbeweglichkeit (Phrenicusparese)
  • Darstellung von Armvenen mit Kontrastmittel
  • Darstellung von Portsystemen oder Kathetern

Gastrointestinalsystem:

  • Beurteilung des Schluckaktes
  • Detektion von Tumoren im Schlund (Pharynx)
  • Motilitätsstörungen der Speiseröhre, Tumor- und Divertikeldiagnostik
  • Darstellung von Magen, Zwölffingerdarm, Dünndarm und Dickdarm in Mono- und Doppelkontrasttechnik (z.B. Enteroklysma nach Sellink, Colon-Kontrasteinlauf)
  • Dichtigkeitsprüfung von Anastomosen nach Operationen
  • Funktionsuntersuchung der Stuhlentleerung bei Funktionsstörungen (Defäkographie)

Abdomen:

  • Kontrastmittel-Darstellung von Fisteln mit Hilfe eines umfangreichen Fistel-Sets
  • Darstellung von Sonden und Drainagen (z.B. drainierten Abszessen)

Urologische Untersuchungen:

  • Miktionsurogramme: Darstellung von Blase und Miktionsakt sowie Harnröhre

Beinvenen:

  • Darstellung der Beinvenen (Phlebographie) bei der Frage nach einer Varizenerkrankung (Krampfadern) oder einer Thrombose

Speicheldrüsendarstellungen:

Kontrastdarstellung der Gänge der Kopfspeicheldrüsen (Sialographie) bei der Frage nach einer Sialolithiasis (Speichelsteinen) oder nach einer sog. Sicca-Erkrankung

Das Mammakarzinom stellt in Europa und den USA die häufigste Todesursache unter den bösartigen Erkrankungen der Frau dar. Neueste epidemiologische Studien belegten, dass ca. 10 % aller Frauen im Laufe ihres Lebens an einem Mammakarzinom erkranken. Die Häufigkeit dieses Tumors wird in der Bundesrepublik Deutschland derzeit mit ca. 46.000 Neuerkrankungen pro Jahr angegeben. Im Mammadiagnostischen Institut der Augusta-Kranken-Anstalt befinden sich ein Mammographiegerät, ein hochauflösendes Ultraschallgerät sowie der sogenannte Fischertisch. Die Geräte arbeiten digital, d.h. es gibt keine Filme mehr, die Befundung der Aufnahmen erfolgt an hochauflösenden Befundmonitoren.

Die Radiologie im Mammadiagnostischen Institut arbeitet in enger Kooperation mit der gynäkologischen Klinik der Augusta-Kranken-Anstalt.

Mammasonographie

Die Mammasonographie bzw. der Hochfrequenz-Brust-Ultraschall wird von uns eingesetzt, um einen vorhandenen Tastbefund oder mammographisch nachgewiesenen Knoten weiter mit der Frage nach seiner Gut- oder Bösartigkeit abzuklären. Der Hochfrequenz-Brust-Ultraschall kommt auch primär zur Tumorerkennung ohne vorherige Mammographie bei jüngeren Frauen oder in mammographisch sehr dichtem und daher schwer zu beurteilenden Drüsengewebe zum Einsatz, welches in der Regel bei Frauen vor dem 40. Lebensjahr der Fall ist. Es existieren keine Kontraindikationen für die Ultraschalluntersuchung der Brust.

Wegen der Feinheit der Gewebestrukturen in der Brust erfolgen die Ultraschalluntersuchungen mit speziell für die Brustuntersuchung entwickelten 18 MHz-Schallköpfen. Bei der Sonographie der Brust werden von diesem Schallkopf Schallwellen ausgesendet, die an Geweben verschiedener Dichte unterschiedlich geschwächt werden und zum Schallsender, der gleichzeitig der Schallempfänger ist, zurückkehren. Die unterschiedliche Schwächung der dort empfangenen Schallwellen wird in unterschiedlich intensive Grau-Töne übertragen. Bei der an der Brust gebräuchlichen B-Bild-Sonographie werden die Grau-Töne als ein zweidimensionales Bild wiedergegeben.

Die Untersuchung jeder Brust erfolgt einzeln in jeweils bequemer halbschräger Rückenlage, wobei die Arme hinter dem Kopf verschränkt werden. Zur besseren Ankoppelung des Schallkopfes wird ein Ultraschallgel verwendet, welches nach der Untersuchung von den Patientinnen mit eigens dafür vorgesehenen Handtüchern wieder entfernt werden kann und welches keine Flecken in der Kleidung verursacht.

Jede Brust wird einzeln mäanderförmig mit dem Schallkopf abgetastet und es werden aus den vier Quadranten jeder Brust Bilder dokumentiert. Bei Nachweis eines umschriebenen Herbefundes kann durch Ausübung von Druck einerseits die Verschieblichkeit und andererseits die Elastizität dieses Befundes getestet werden. Es können bei sog. "Schallverstärkungen" hinter einer Läsion Zysten diagnostiziert werden. Bei nur geringen oder fehlenden distalen Schallverstärkungen können in der Brust Lymphknoten oder Fibroadenome diagnostiziert werden. Bei Schallabschwächungen unterschiedlichen Ausmasses kann es sich um bösartige solide Herdbefunde in der Brust handeln. Mit demselben Schallkopf kann dann durch Nutzung der sog. Duplexsonographie und des sog. Power-Dopplers der Gefäßreichtum einer solchen Läsion überprüft werden: Bösartige Tumoren sind durch Gefäßreichtum gekennzeichnet. Der Gefäßreichtum eines Knotens wird als farbkodiertes Signal wiedergegeben.

Als weiteres Hilfsmittel zur Unterscheidung zwischen gut- und bösartigen Läsionen wird die Hochfrequenz-Mamma-Elastographie eingesetzt, welche mit dem selben Scahllkopf durchführbar ist. Bösartige Tumoren weisen im Vergleich zu gutartigen Geweben verminderte visko-elastische Eigenschaften auf, so dass mit dieser Methode ein im Vergleich zur Umgebung festeres, derberes und weniger kompressibles Gewebe eines Tumors plastisch sichtbar gemacht werden kann.

Mammographie

Der günstigste Zeitpunkt zur Durchführung einer Mammographie bei Frauen vor der Menopause ist ca. 10 Tage nach Beginn der Periode. Sollte es bei vereinzelten Frauen zu erheblichen Schmerzen im Rahmen der notwendigen Kompression der Brust während der Aufnahmen kommen, sollten diese bei Folgeuntersuchungen am Vortag und am Tag der Untersuchung schmerzstillende Medikamente wie Paracetamol einnehmen.

Galaktographie

Bei der Galaktographie handelt es sich um eine spezielle Röntgenuntersuchung der Milchgänge. Sie wird lediglich bei einem Verdacht auf Milchgangstumoren insbesondere bei einseitigen Sekretionen (besonders bei Blutbeimengungen) aus dem Milchgang durchgeführt. Zunächst wird vom Arzt die sezernierende Milchgangsöffnung an der Brustwarze genau inspiziert. Mit Hilfe eines speziellen Katheters wird Kontrastmittel in den Gang appliziert: Die Milchgangsöffnung ist eine natürliche Körperöffnung. Dieser Spezialkatheter ist mit einer stumpfen Sonde versehen, mit welcher es ohne Bohren oder Stechen gelingt, in einen Milchgang hinein zu gleiten. Dies geschieht in der Regel völlig schmerzlos. Das Röntgenkontrastmittel kann zu einem leichten Spannungs- oder Druckgefühl in der Brust führen. Im Anschluss werden Röntgenaufnahmen von der Brust durchgeführt. Das Kontrastmittel macht den Verlauf des Milchganges auf dem Röntgenbild besonders deutlich (Abb. 1. Normalbefund), so dass pathologische Veränderungen gut dargestellt werden können: In Abb. 2 ist eine Einmündung eines Milchganges in ein Mammakarzinom dargestellt. Abb. 3 zeigt eine mamillennahe Kontrastmittelaussparung durch ein Papillom.

Stereotaktische Vakuumbiopsie

Einige Brustkrebsformen zeigen typische Verkalkungen, die man einzig in der Mammographie erkennt kann. Sind bei Ihnen auffällige Mikroverkalkungen diagnostiziert worden, führen wir zur weiteren Abklärung eine stereotaktische Vakuumbiopsie durch. Zuvor findet in unserem Brustzentrum ein ausführliches ärztliches Aufklärungsgespräch statt. Die stereotaktische Vakuumbiopsie erfolgt unter lokaler Betäubung mit einer Saugbiopsienadel unter mammographischer Kontrolle.

Zweitmeinung

Wir bieten Ihnen unsere visceralchirurgische Fachexpertise gerne im Rahmen einer Zweitmeinungsberatung an. Wenden Sie sich dazu bitte jederzeit an uns.

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Anmeldung und Terminvereinbarung

Möchten Sie einen Termin in unserer Sprechstunde, eine Zweitmeinung oder sich als Notfall anmelden?

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Montag und Dienstag von 7.30 - 16.00 Uhr
Mittwoch bis Freitag von 7.30 - 15.30 Uhr

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