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Vor oder während des Krankenhausaufenthaltes wurde bei Ihnen oder Ihrem Angehörigen eine Besiedlung mit dem Bakterium „MRSA“ festgestellt. Viele Menschen sind mit dem Erreger besiedelt ohne daran zu erkranken. Zu Ihrer Sicherheit und zur Sicherheit von Mitpatienten, sind bestimmte hygienische Maßnahmen erforderlich. Mit diesem Informationsblatt möchten wird Ihnen die wichtigsten Fragen zum Thema MRSA beantworten.
Das Bakterium „Staphylococcus aureus“ lebt natürlicherweise bei etwa jedem dritten Menschen auf den Schleimhäuten (am häufigsten auf der Nasenschleimhaut) und/oder auf der Haut. In der Regel verursachen diese Bakterien keine Infektion. Nur unter bestimmten Umständen, wie z.B. einer Verletzung der Hautbarriere durch Wunden oder Operationen, können sie Erkrankungen verursachen. Diese Erkrankungen können harmlos verlaufen, bei abwehrgeschwächten Menschen aber auch schwere Infektionen hervorrufen. Zur Behandlung von bakteriellen Infektionen stehen den Ärzten verschiedene Antibiotika zur Verfügung. In den letzten Jahren sind manche Staphylococcus aureus Bakterien gegen das Antibiotikum „Methicillin“ und viele andere Antibiotika unempfindlich (resistent) geworden. Diese Methicillin-resistenten- Staphylococcus-aureus werden MRSA genannt.
Obwohl MRSA gegen viele Antibiotika resistent geworden ist, stehen sogenannte Reserveantibiotika, die zur Behandlung eingesetzt werden können zur Verfügung. Zusätzlich wird der MRSA von den Schleimhäuten und der Haut durch eine sogenannte „Sanierungstherapie“ entfernt. Dadurch wird sichergestellt, dass es nach einer erfolgreichen Behandlung nicht erneut zu einer Infektion kommen kann.
Bei der Sanierungstherapie werden MRSA Bakterien von den Schleimhäuten und der Haut mittels einer Körperwaschung und einer antibiotischen Nasensalbe entfernt. Dazu kommen spezielle und gut verträgliche Mittel zur Anwendung. In der Regel dauert eine MRSA-Sanierungstherapie fünf Tage. Der Erfolg wird anschließend mithilfe einer Abstrichuntersuchung kontrolliert. Die Erfolgsrate der Sanierungstherapie ist sehr hoch.
Die Übertragung von MRSA erfolgt am häufigsten über den direkten körperlichen Kontakt. Hierbei spielen insbesondere die Hände eine große Rolle. Die Weiterverbreitung ist auch durch gemeinsam benutzte Gegenstände (z.B. Telefone oder Türklinken) möglich. Ganz selten kommt es zu einer Übertragung durch Tröpfchen, die beim Husten oder Niesen entstehen.
Viele Patienten sind entweder aufgrund ihrer Erkrankung abwehrgeschwächt, haben eine Verletzung der Haut oder sind vielleicht operiert worden. Da diese Personen besonders empfänglich für Infektionen sind, müssen sie vor einer Weiterverbreitung von MRSA geschützt werden. Dazu sind einige besondere Hygienemaßnahmen erforderlich.
Vielleicht empfinden Sie als betroffener Patient die erforderlichen Hygienemaßnahmen als etwas Unangenehmes. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ein Krankenhaus mit vielen infektionsanfälligen Patienten konsequente Maßnahmen ergreifen muss, um unbedingt eine Weiterverbreitung von MRSA zu vermeiden. Seien Sie versichert, dass Ihre medizinische und pflegerische Versorgung darunter nicht leidet.
Selbstverständlich dürfen Sie innerhalb der Besuchszeiten jederzeit Ihre(n) Angehörige(n) besuchen. Melden Sie sich bitte vor dem Betreten des Zimmers beim Pflegepersonal. Sie werden dann in die erforderlichen Hygienemaßnahmen eingewiesen. Denken Sie bitte daran, vor jedem Betreten und insbesondere nach jedem Verlassen des Zimmers eine korrekte Händedesinfektion durchzuführen.
Die Entlassung aus dem Krankenhaus ist unabhängig von einer Besiedlung mit MRSA. Ist eine im Krankenhaus begonnene Sanierungstherapie zum Entlassungszeitpunkt noch nicht abgeschlossen, sollte diese unbedingt zu Hause fortgesetzt werden. Der Hausarzt erhält die entsprechende Information über Ihren „MRSA-Status“ von unserem Krankenhaus und bespricht mit Ihnen das weitere Vorgehen.
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