Endometrioseklinik der Augusta Kliniken

Seit 2014 als Endometrioseklinik zertifiziert.

In der Frauenklinik der Augusta-Klinik Bochum haben wir uns auf die Diagnostik und Therapie von Endometriose spezialisiert. Die Endometriose ist nach den Myomen die zweithäufigste, gutartige, gynäkologische Erkrankung. In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 40.000 Frauen im Alter zwischen 15 und 45 Jahren an Endometriose. Diese chronische Erkrankung wird durchschnittlich erst sechs Jahre nach dem Auftreten der ersten Symptome diagnostiziert. Die Ursache ist bis heute noch nicht geklärt, eine garantierte Heilung ist bisher nicht möglich. Somit haben die bisher verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten die Linderung der bestehenden Beschwerden und die Verbesserung der Lebensqualität zum Ziel.

Die Stiftung Endometriose Forschung, die Endometriose Vereinigung Deutschland und die Europäische Endometriose Liga haben sich die Aufgabe gestellt, mit von Endometriose-Zentren und Kliniken die Versorgung der betroffenen Frauen zu verbessern. Die Frauenklinik der Augusta-Kliniken Bochum ist eine dieser Endometriosekliniken. Wir erfüllen alle Qualitätskriterien, die für eine Zertifizierung erforderlich ist.

In unserer Endometriose-Sprechstunde führen wir eine ausführliche Anamnese und Befund Ihrer Symptome durch. Wir tasten Ihre Vagina und Ihren Enddarm, den Bereich hinter der Gebärmutter (Douglas‘scher Raum) und die Gebärmutterbänder ab. Je nach Symptomen können zusätzliche Untersuchungen sinnvoll sein, z.B. eine Darmspiegelung oder bildgebende Verfahren wie MRT. Meistens wird die Diagnose mit einer Bauchspiegelung gesichert, bei der wir Gewebeproben und vorhandene Endometrioseherde entnehmen.

Endometriose ist eine chronische, aber gutartige Erkrankung. Dabei siedelt sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle an den Eierstöcken, Eileitern, Darm, Blase oder dem Bauchfell an. In seltenen Fällen sind auch andere Organe betroffen. Da die Endometrioseherde genauso wie normale Gebärmutterschleimhaut von den weiblichen Hormonen beeinflusst werden, können sie zyklisch in sich hineinbluten und größer werden. Entzündungsreaktionen, die Bildung von Zysten, Vernarbungen und Verwachsungen sind die Folgen. Der Krankheitsverlauf ist von Fall zu Fall verschieden. Dabei stehen die Beschwerden nicht immer im direkten Verhältnis zum Ausmaß der Erkrankung.

Kontakt und Terminvereinbarung:

telefonisch montags bis donnerstags zwischen 08:00 Uhr und 15:30 Uhr, freitags zwischen 08:00 Uhr und 14:30 Uhr.

Telefon 0234 517-2747

frauenklinik@augusta-kliniken.de

Da per Ultraschall und anderer Untersuchungen wie Abtasten der Vagina und des Darms nicht immer alle Endometrioseherde genau entdeckt werden können, ist die laparoskopische Operation ein wichtiges Verfahren, um die Diagnose zu sichern.

Daher kann es sein, dass die operative Therapie in mehreren Schritten erfolgen muss. Wir klären Sie vor allen Eingriffen ausführlich auf und informieren Sie über alle Behandlungsschritte.

Die Operation erfolgt in Vollnarkose. In vielen Fällen kann die Operation ambulant erfolgen, das heißt, dass Sie noch am selben Tag wieder nach Hause können.

Mit einem operativen Eingriff entfernen wir die Endometrioseherde. Bei der sogenannten Endometriosesanierung berücksichtigen wir in unserer Klinik dabei immer, ob ein Kinderwunsch besteht.

In der Regel erfolgen alle Endometrioseoperationen minimalinvasiv mit einer Bauchspiegelung (Laparoskopie). Mit diesem Verfahren können wir den gesamten Bauchraum bis zu siebenfach vergrößern und so die kleinsten Endometrioseherde erkennen und entfernen. Die sogenannte Schlüssellochchirurgie beschleunigt die Genesung und Sie können schneller wieder nach Hause.

Manchmal müssen wir unsere Expertinnen und Experten aus der Viszeralchirurgie oder der Urologie hinzuziehen, wenn wir bei der Laparoskopie Endometrioseherde im Darm, Harnleiter oder Blase entdecken. Unsere spezialisierten Bauchchirurginnen und Chirurgen unterstützen uns dann dabei, die Herde außerhalb der Gebärmutter zu entfernen. In unserer Klinik und im OP haben wir jederzeit die Möglichkeit, die Kolleginnen und Kollegen der anderen Fachabteilungen hinzuzuziehen.

Das Hormon Östrogen beeinflusst und stimuliert die Endometriose-Erkrankung.

Mithilfe einer hormonellen Behandlung soll der Östrogenspiegel abgesenkt werden, um den Wachstumsreiz des Östrogens auf die Endometrioseherde zu unterbinden. Damit können zyklusbedingte Beschwerden gelindert werden.

Dafür gibt es drei mögliche Hormontherapien:

Gestagene halten bei kontinuierlicher Einnahme den Östrogenspiegel niedrig. Von den reinen Gestagenen ist nur der Wirkstoff Dienogest für die Behandlung der Endometriose zugelassen.
Einphasige kombinierte Östrogen-Gestagen-Kombinationspräparate (Pille), die auch durchgehend ohne “Pillenpause” während des Zyklus eingenommen werden, führen ebenfalls zur Schmerzlinderung.
Als Alternative zur Tabletteneinnahme kann die Hormonspirale eine Option sein.

Nicht selten besteht bei den Betroffenen ein unerfüllter Kinderwunsch, der starke psychische Belastungen hervorrufen kann. Da sich die Erfüllung des Kinderwunsches und die hormonelle Behandlung der Endometriose ausschließt, besteht oft ein Zwiespalt zwischen der Linderung der starken Beschwerden und des Kinderwunsches.

In diesen Fällen kommt die konsequente Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Diclofenac in Betracht. Wir beraten Sie dabei, welche Option für Sie infrage kommt.

Da die schulmedizinische Behandlung bisher keine Heilung der chronischen Erkrankung Endometriose ermöglicht, können komplementäre Methoden helfen, die Symptome zu lindern.

Das Spektrum der komplementären Behandlungsverfahren erstreckt sich über Praktiken der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), Osteopathie, Akupunktur oder Entspannungsverfahren wie Yoga und autogenes Training in Betracht.

Pflanzliche Präparate und Nahrungsmittel können zur Schmerzbekämpfung, Blutstillung, Hormonregulation und Entzündungshemmung eingesetzt werden. Wir beraten Sie diesbezüglich gern.

Osteopathie, Fußreflexzonentherapie, Neuraltherapie und bestimmte Massagetechniken und Entspannungsübungen können die Schmerztherapie oft wirksam unterstützen.

Die Ernährung hat zudem einen großen Einfluss auf die Schmerzen bei Endometriose. Zu wenig Obst und Gemüse und andererseits zu viele tierische Produkte beeinflussen die Symptome der Endometriose negativ. Gesättigte Fette in Wurst und Fleisch fördern Entzündungen und somit Schmerzen. Neben Obst und Gemüse sollten zwei Fischmahlzeiten pro Woche und ungesättigte Pflanzenöle auf dem Speiseplan stehen.

In unserer Endometriosesprechstunde beraten wir unsere Patientinnen ganzheitlich und stellen bei Bedarf die entsprechenden Informationen und Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung .

Endometriose ist in der Regel eine chronische Erkrankung. Daher ist eine Reha nach der klinischen Behandlung wichtig, um privat wie beruflich wieder in den Alltag zu finden und mit der Erkrankung umgehen zu können.

Es gibt zwei Wege für eine Rehabilitation. Zum einen eine sich direkt an die Operation anschließende Anschlussheilbehandlung, die nach zwei Wochen nach Entlassung aus dem Krankenhaus begonnen werden muss. Ihre Frauenärztin/Ihr Frauenarzt kann zum anderen eine Reha für Sie beantragen, die Sie zu jedem Zeitpunkt nach der Diagnosestellung antreten können.

Die folgenden zertifizierten Endometriose-Rehabilitationskliniken stehen den Patientinnen mit ihren Leistungen zur Verfügung: